Zwei und vierzigstes Kapitel. Alarich zieht ab, und Honorius bestätigt den Frieden.
1. Auf diese Art wurde das Geld zusammen gebracht! Nun beschloß man, eine Gesandschaft an den Kaiser zu senden, ihm Nachricht von dem Frieden zu geben, auch, daß Alarich nebst dem Gelde Söhne der Edeln, als Geisel, wolle ― 2. und dann werde er nicht nur Frieden, sondern auch Bundsgenossenschaft mit dem Kaiser schließen, und mit den Römern gegen jeden streiten, der feindlich gegen sie gesinnt seye. 3. Der Kaiser genehmigte den Frieden unter diesen Bedingungen, und das Geld wurde nun den Barbaren gegeben! Alarich erlaubte izt denen von der Stadt, drei Tage lang ohne Furcht vor einige Thore zu gehen, und S. 185 den Einkauf der Bedürfniße gestattete er auch, daß aus dem Hafen Getraide herbeigeführt würde. 4. Nun athmeten die Römer wieder, gaben was sie überflüssiges hatten, und kauften sich entweder das Nöthige, oder tauschtens um andere Sachen ein. Die Barbaren aber verließen Rom, und schlugen ihr Lager in einigen Gegenden Tusciens auf. 5. Fast jeden Tag verließen einige der1 Sklaven die Stadt, und schlugen sich zu den Barbaren. Ihre Menge betrug gegen 40000 Mann2. Einige aber schwärmten umher, und überfielen diejenigen, die in den Hafen3 hinabfuhren, um Bedürfnisse herbei zu schaffen. 7. Als Alarich dieses erfuhr, gab er sich Mühe, dieses Unwesen, das ihm nicht gefiel, auszurotten. 8. Von dem Unglück hatte man nun itzt einige Erholung, zur Zeit, als der Kaiser Honorius zu Ravenna das Konsulat antrat, das er itzt zum achtenmale erhielt, und der Kaiser Theodosius im Orient zum drittenmale.
