Sieben und vierzigstes Kapitel. Empörung der Soldaten in Ravenna.
1. In Ravenna aber empörten sich die Soldaten, besetzten den Hafen, erhuben ein ausschweifendes Geschrei, und baten den Kaiser, sich zu zeigen. 2. Er aber verbarg sich aus Furcht vor dem Aufruhr, und Jovius, Präfekt der Leibwache, und mit der Würde eines Patriciers beehrt, trat vor ihnen auf. Wiewohl man nun von ihm sagte, er seie der Urheber der Unruhen, und habe den Ellebichus, der die Reuter der Leibwache befehligte, zum Genossen, stellte er sich doch, die Ursache nicht zu wissen, und frug sie, warum sie sich dazu verleiten ließen? 3. Wie er nun von ihnen vernahm, es seie höchst nothwendig, daß Turpillian und Vigilantius, die Feldherren, ihnen ausgeliefert werden, nebst ihnen, Terentius, der Oberkämmerer, und Arsacius, der nächste nach ihm, so wurde dem Kaiser vor dem Aufruhr noch banger, und er verwieß die Feldherren in ewige Verbannung. Aber als sie in das Schiff getreten waren, wurden sie von denen getödtet, die sie abführen sollten. 4. Jovius hatte dieses ihnen S. 193 befohlen, denn er fürchtete, sie möchten einst zurückkommen, den Plan gegen sie erfahren, und alsdann den Kaiser zur Strafe gegen sie aufrufen. 5. Terentius wurde in den Orient geschickt, und dem Arsakius Mailand zum Aufenthalte angewiesen.
