1.
Der gütige Gott, der mit den Heimsuchungen immer den Trost verbindet, hat uns auch jetzt inmitten der vielen Prüfungen ziemlich viel Trost finden lassen in dem Schreiben, das unser ehrwürdigster Vater, der Bischof Athanasius, von Eurer Rechtgläubigkeit erhalten und uns übersandt hat, als ein Zeugnis gesunden Glaubens und als einen Erweis Eurer unwandelbaren Eintracht und Einmütigkeit, aus dem ersichtlich ist, daß die Hirten in den Fußtapfen der Väter wandeln und das Volk des Herrn mit Weisheit weiden. Das alles hat uns so sehr erfreut, daß es unsere Betrübnis verscheuchte und unserer Seele ein flüchtiges Lächeln entlockte trotz dieser traurigen Lage, in der wir uns zur Zeit befinden. Gesteigert hat uns der Herr die Tröstung durch unsern gottesfürchtigen Sohn und Mitdiakon Sabinus: Er hat von Euren schönen Verhältnissen eingehend erzählt und damit unser Herz erfreut; anderseits hat er unsere Lage aus Erfahrung kennengelernt und wird Euch einläßlich darüber berichten, auf daß Ihr vor allem in anhaltendem und eifrigem Flehen zum Herrn mit uns wetteifert, dann aber auch Euch nicht weigert, den bedrängten Kirchen nach Kräften Trost zu bringen. Denn die Lage hier ist schlapp, ehrwürdigste Brüder, und bei den fortgesetzten Anstürmen der Gegner will die Kirche erliegen gleich einem Schiff, das auf offener See gegen immer neue Wellenstöße anzukämpfen hat, wenn nicht bald die Güte des Herrn nach uns sich umsieht. Wie wir nun Eure S. 133 gegenseitige Eintracht und Einigkeit für eigenes Glück halten, so bitten wir auch Euch, uns mit unsern Spaltungen das Mitleid nicht zu versagen und uns nicht, weil örtlich Euch fern, von Euch zu trennen, vielmehr dank unserer Einheit im Geiste uns auch in die Einheit des Leibes aufzunehmen1.
Vgl. Eph. 4, 3. 4. ↩
