Nr. 4
Dieß Alles wird aber vielmehr dann deutlicher und umfassender erwähnt werden, da wir noch weiter vorwärts gekommen sind: denn wir werden zeigen, daß Christus die Völker nicht Gottlosigkeit gelehrt habe, sondern daß Er die Unwissenheit der unglückseligen Menschen von den verruchtesten Räubern befreite. Ihr sagt, wir glauben nicht, daß wahr sey, was Er spricht. Was weiter, wessen Wahrheit ihr ableugnet, das ist bei euch einleuchtend, da das Bevorstehende und nicht noch Nichtige durch keine Gründe zurückgewiesen werden kann. Aber, was Er verheißt, bewährt Er selbst nicht. So ist's: denn wie gesagt, es kann keine Beweisführung des noch Zukünftigen stattfinden. Insofern also dieß des Zukünftigen Weise ist, daß es durch kein Vorausschauen erfaßt oder begriffen werden kann: ist es da nicht natürlicher, unter zwei ungewissen und in zweideutiger Erwartung schwebenden Dingen, das vielmehr zu glauben, was einige Hoffnung gewährt, als was ganz und S. 57 gar keine? denn bei jenen findet sich keine Gefahr, wenn, was man sagt daß bevorstebe, nichtig und eitel ist; bei diesem wird aber der gößte Schaden genommen, d. h. des Heiles Verlust, wenn bei Herankunft der Zeit sich darthut, keine Lüge habe stattgefunden.
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