Nr. 25
Was sagt ihr Männer, die ihr euch mehr als genügt von fremder Vollkommenheit beilegt? Ist das jene unterrichtete Seele, welche ihr als unsterblich, vollendet, göttlich aussagt, die nach Gott, dem höchsten aller Dinge und nach den gleichartigen Geistern den vierten Platz einnimmt und aus dem lebendigen Born abfließt? Das ist jener Mensch, hoch an Werth und mit göttlicher Vernunft begabt, die kleine Welt, wie man zu sagen pflegt, und durchgehends zu ihrem Bilde geschaffen und gestaltet, der, wie sich gezeigt, nicht besser als das Thier, aber stumpfsinniger als das Holz, der Stein, da er nichts vom Menschen weiß und in immer stummer Einöde dahinlebt, ungebildet bleibt, in jeder Luft gedeiht, unzählige Jahre vollendet und niemals der leiblichen Bande sich entledigt. Hätte ihn jedoch die Schule erfaßt und wäre er durch die Lehrer unterrichtet worden, so konnte er erfahren, belehrt werden, und die ehemalige Unwissenheit ablegen. Auch der Esel und der Ochs ebenfalls, durch den Gebrauch und die Andauer gezwungen, lernt ackern und mahlen; das Pferd der Bespannung sich zu fügen und beim Laufe die Wendungen wahrzunehmen; das Kameel bei der Beladung und beim Anpacken sich niederzulassen; die freigelassene Taube zum Wohnsitze ihres Herrn zurückzukehren; der Hund, da er Beute macht, das Bellen anzuhalten und zu mäßigen; der Papagei Worte, der Rabe Namen auszudrücken.
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