53.
Das, was wir oben in den besonderer Erörterungen über unsern Heiland Jesus Christus auf die S. 509 Worte des Celsus erwidert haben, würde nun genügen. Damit es aber nicht scheint, als ob wir irgendeinen Abschnitt seiner Schrift absichtlich übergehen wollten, weil wir nicht imstande wären, ihm zu antworten, so wollen wir, wenn wir auch im Begriffe sind, dasselbe nochmals zu sagen, dies doch tun, da uns Celsus hierzu herausfordert, und uns dabei der Kürze befleißigen. Vielleicht zeigt sich uns derselbe Gegenstand in einem helleren Lichte oder von einer neuen Seite, wenn wir ihn nochmals betrachten. Unser Gegner sagt zunächst, "er lasse alle die Anklagen beiseite, die man wider die Christen wegen ihres Lehrers erheben könnte", läßt aber, wie sich aus seinen früheren Bemerkungen ergibt, nichts von dem beiseite, was er sagen konnte. Seine Bemerkung ist also nichts weiter als eine leere Redensart, wie sie die Rhetoren verwenden. Aber dass wir auch durch die Anklagen gegen unsern erhabenen Erlöser nicht "widerlegt werden", wenn auch der Ankläger zu "widerlegen" glaubt, das wird denen klar sein, die mit Wahrheitsliebe und sorgfältiger Prüfung alle die Weissagungen und Aufzeichnungen über ihn lesen.
Im folgenden aber will Celsus, wie man glauben muß, ein Zugeständnis machen, wenn er über den Heiland sagt, dass "dieser als ein wahrhaftiger Bote angesehen werden möge". Wir erklären, dass wir dies nicht als Zugeständnis von Celsus annehmen; denn wir brauchen nur das Wirken Jesu zu betrachten, der zu dem ganzen Menschengeschlechte gekommen ist mit seinem Wort und seiner Lehre, so wie es ein jeder von denen, die ihn aufnahmen, fassen konnte. Dieses Werk war nicht einfach das "eines Engels", sondern, wie sich die Weissagung über ihn ausdrückt, das "des Engels des großen Rats"1 . Denn er verkündete den Menschen "den großen Ratschluß" des Gottes und Vaters des Weltalls über sie, dass die Gläubigen, die ein Leben in reiner Gottesverehrung führten, durch ihre großen Werke sich zu Gott erheben würden, während jene, die [den S. 510 Heiland] nicht bei sich aufnehmen, sich von Gott entfernen und durch ihren Unglauben Gott gegenüber zum Verderben gehen2 .
Unser Gegner sagt dann im folgenden; Wenn auch "dieser Engel" zu den Menschen "gekommen ist", ist er etwa "der erste und einzige, oder sind auch andere früher gekommen?" Auf beide Fragen glaubt er ausführlich entgegen zu müssen, obwohl doch kein wahrer Christ behauptet, dass nur Christus zu dem [Menschengeschlechte] gekommen sei"; auch "andere",sagt Celsus, sind den Menschen erschienen, "wenn die Christen behaupten wollten, er sei der einzige".
