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Da nun Moses und die Propheten diese und ähnliche Geheimnisse kannten, so verbieten sie, dass „der Name anderer Götter“1 von einem Munde ausgesprochen werde, der darauf bedacht ist, nur an den allmächtigen Gott Gebete zu richten, und wollen keine Erinnerung an jene in einem Herzen dulden, das unterwiesen wird, sich von allen törichten Gedanken2 und Worten rein zu erhalten. Solcher Art sind die Gründe, die uns bestimmen, lieber alle Mißhandlung zu ertragen, als den Zeus für einen Gott zu erklären. Denn wir nehmen nicht an, dass Zeus und Sabaoth ein und dasselbe Wesen seien; ja, wir halten den Zeus überhaupt S. 501 nicht für eine Gottheit, sondern glauben, dass irgendein Dämon sich freut, so genannt zu werden, der weder gegen die Menschen noch gegen den wahrhaften Gott freundlich gesinnt ist. Und wenn die Ägyptier uns unter Androhung von Strafe den Amun3 zeigen, so werden wir eher sterben, als die Gottheit des Amun anerkennen, der, wie es scheint ein Dämon ist und in einige ägyptischen Beschwörungsformeln mit herangezogen wird. Mögen aber auch die Skythen behaupten, dass ihr Papaios der allmächtige Gott sei, wir werden es ihnen nicht glauben. Denn wir nehmen zwar den allmächtigen Gott an, geben ihm aber nicht den Namen Papaios, wie wenn dies sein eigentlicher Name wäre, mag es auch der Dämon, dem das wüste Skythenland mit seinem Volk und seiner Sprache zugefallen ist, so wünschen. Wenn aber jemand Gott mit einem Namen anruft, der in der ägyptischen oder skythischen Sprache, überhaupt in der Sprache seines Landes, dem Namen Gottes entspricht, so begeht er keine Sünde.
