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Als ob nun Juden oder Christen über die zu den Menschen herabsteigenden Wesen geäußert hätten, dass es "Engel" seien, sagt Celsus hierauf: "Wenn ihr aber von einigen Engeln sprecht," und stellt dann die Frage; "Wofür haltet ihr sie, für Götter oder für irgendein anderes Geschlecht? " und klagt uns dann, wie wenn wir geantwortet hätten, mit den Worten an: " Für ein anderes Geschlecht, wie es scheint, für Dämonen1 ." Wir wollen auch S. 443 diese Stelle betrachten. Denn bekanntlich "sprechen wir" auch "von Engeln", welche dienstbare Geister" sind, "abgesandt zu Diensten um derer willen, die das Heil ererben sollen"2 , und lehren, dass sie teils aufsteigen und die Anliegen der Menschen in den reinsten himmlischen Räumen der Welt oder in den noch reineren überhimmlischen zu Gott emportragen, teils wieder von dort herabsteigen und einem jeden nach seiner Würdigkeit etwas von den Wohltaten bringen, womit Gott den Menschen zu dienen befohlen hat. Diese nun, die wir nach ihrer Tätigkeit "Engel" zu nennen gewohnt sind, diese finden wir, weil sie göttlich sind, in den heiligen Schriften auch einmal als "Götter"3 bezeichnet, aber nicht so, dass uns vorgeschrieben würde, die dienenden4 , die uns die Aufträge Gottes überbringen, an Stelle Gottes zu verehren und anzubeten. Denn alle "Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen"5 müssen dem allmächtigen Gott durch den über alle Engel erhabenen Hohenpriester6 , der lebendiges Wort und Gott ist, dargebracht werden. Wir werden aber auch das Wort selbst bitten und ihm anliegen und danksagen und zu ihm beten, wenn wir zwischen dem rechtmäßigen Gebrauch und dem Mißbrauch des Gebetes richtig zu unterscheiden vermögen.
