17. Frage.
S. 194 Ist Jemand, der ans Essen denkt, sich dann aber darüber tadelt, der Ängstlichkeit anzuklagen?
Antwort. Denkt Jemand, ohne daß die Natur ihn belästigt, vor der Zeit an den Hunger, so ist Das offenbar eine Zerstreuung der Seele, welche sie sowohl der Anhänglichkeit an das Zeitliche als auch der Vernachläßigung dessen, was Gott wohlgefällig ist, anklagt. Aber auch in diesem Falle ist die Barmherzigkeit Gottes bereit. Denn wenn Jemand sich selbst verdammt, so ist er in Folge der Buße von der Schuld freigesprochen und wenn er sich fernerhin vor dem Falle hütet, eingedenk der Worte des Herrn: „Siehe, du bist gesund geworden, sündige nicht mehr, damit dir nicht etwas Ärgeres widerfahre.“1 Zwingt uns aber die Natur und der überhandnehmende Hunger ans Essen zu denken, und es siegt die Vernunft durch den Eifer für das Bessere und die Beschäftigung damit, so ist dieser Gedanke nicht tadelswerth, sondern ein ruhmvoller Sieg.
Joh. 5, 14. ↩
