263. Frage.
Was will der Herr durch folgende Beispiele lehren: „So kann auch Keiner von euch, der nicht Allem entsagt, was er besitzt, mein Jünger sein“? Denn wenn Derjenige, der einen Thurm bauen oder mit einem anderen Könige Krieg führen will, sich entweder zum Baue oder zum Kriege rüsten muß, wenn er Dieß aber nicht kann, entweder gleich Anfangs den Grund nicht legen oder um Frieden bitten soll, so wird nun wohl auch Der, welcher ein Schüler des Herrn werden will, davon abstehen und, wenn er merkt, daß er Dieß schwerlich aushalten würde, gleich von vorneherein nicht ein Schüler des Herrn zu werden brauchen?
Antwort. Der Herr verbindet mit diesen Beispielen nicht die Absicht, zu erlauben, daß Jemand ein Schüler des Herrn werde oder nicht, sondern die, zu zeigen, daß es unmöglich ist, bei den Zerstreuungen der Seele Gott zu gefallen, wobei sie auch Gefahr läuft, durch die Nachstellungen des Teufels gefangen, und weil sie Das, was sie mit Eifer anzustreben schien, unvollendet gelassen, dem Gespötte und Gelächter Preis gegeben zu werden. Um Dieses von sich abzuwenden, bat der Prophet: „Mögen meine S. 330 Feinde sich niemals über mich freuen und groß über mich sprechen, wenn meine Füße wanken!“1
Ps. 37, 17 [Hebr. Ps. 38, 17]. ↩
