284. Frage.
[Forts. v. S. 346 ] Ist eine Brüderschaft durch Unglück oder Krankheit in Armuth gerathen, kann sie dann ohne Bedenken das Nothwendige von Anderen annehmen und, wenn es erlaubt ist, von welchen?
Antwort. Wer an den Herrn denkt, welcher gesagt hat: „Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder gethan habt, Das habt ihr mir gethan,“1 der wird um so eifriger und fleissiger darauf bedacht sein, um würdig zu werden, für einen Bruder des Herrn zu gelten. Ist nun Jemand ein Solcher, so empfange er ohne Bedenken, danke aber. Von wem man aber empfangen dürfe und wann und wie, das hat Derjenige zu erwägen, dem die allgemeine Sorge übertragen ist, Davids eingedenk, der da sprach: „Das Öl des Sünders soll mein Haupt nicht salben.“2 Und wiederum: „Wer auf unbeflecktem Wege wandelt, der soll mir dienen.“3
