3.
Zu der Anklage gegen den Psalmengesang, mit dem unsere Verleumder die Einfältigen ganz besonders ängstigen, habe ich folgendes zu sagen: Mit der jetzt herrschenden Gewohnheit stehen wir in Einklang und Übereinstimmung mit allen Kirchen Gottes: Bei Nacht steht bei uns das Volk auf und begibt sich ins Gebetshaus; in Zerknirschung, Trauer und unter anhaltenden Tränen legt es vor Gott das Bekenntnis ab, steht schließlich vom Gebete auf und geht zum Psalmengesang über. Und nun teilen sie sich in zwei Chöre und psallieren abwechselnd miteinander, wobei sie sich sowohl in die Betrachtung der Schriftworte vertiefen wie auch auf die Aufmerksamkeit und innere Sammlung bedacht sind. Dann überlassen sie es wieder einem, den Gesang anzustimmen, und die andern fallen ein. Wenn sie dann so in buntem Wechsel der Psalmodie, mit Gebeten dazwischen, die Nacht zugebracht haben, stimmen sie beim Anbruche des Tages alle zusammen wie aus einem Munde und aus einem Herzen dem Herrn den Psalm des Bekenntnisses1 S. 232 an, wobei jeder die Worte der Reue zu den seinigen macht. Wenn Ihr nun deshalb uns flieht, dann werdet Ihr auch die Ägypter fliehen. Ihr werdet aber auch die Christen der beiden Libyen fliehen, die Thebaner, Palästiner, Araber, Phönizier, Syrer und die, welche am Euphrat wohnen, überhaupt alle, bei denen Nachtwachen, Gebete und gemeinsamer Psalmengesang in Ehren sind.
Wohl den Bußpsalm 50 [Hebr. Ps. 51]. ↩
