15.
Was ich von ihrem beiderseitigen Vermögen aus dem Mund des Seligen hörte, will ich in Kürze beifügen. Er sagte nämlich, seine Jahreseinkünfte beliefen sich auf nahezu hundertundzwanzigtausend Goldstücke, abgesehen von den Reichtümern seiner Gattin. Was ihnen eigen war an beweglicher Habe, könne man überhaupt nicht ermessen. Freudig begannen sie auszuteilen, indem sie heilige Männer mit der Almosenspende betrauten. In fremde Länder sandten sie durch einen vierzigtausend, durch einen andern S. 458 dreissigtausend, durch einen andern zwanzigtausend, durch einen zehntausend und das übrige, wie der Herr es fügte. Denn die Heilige sagte zu ihrem seligen Gatten und Bruder: „Irdische Last ist unerträglich und wir können nicht mit ihr zugleich Christi leichtes Joch1 auf uns nehmen. Wir wollen in Eile den Reichtum ablegen, damit wir Christum gewinnen.“ Und er nahm die Mahnungen der Seligen auf, als kämen sie von Gott, und mit vollen Händen teilten sie das Vermögen aus.2
Im Urtext (xxx), vgl. Mt 11,30. ↩
Der lat. Text schildert den Verkauf als umständlich, denn bei der ungeheuren Menge der Besitzungen konnten die Käufer nicht alles sogleich bezahlen und die Seligen mußten sich zunächst teilweise mit Bürgschaften begnügen. - An anderer Stelle (Kap. 34) findet sich die Bemerkung, es sei nicht möglich, die Zahl der Sklaven anzugeben, denen sie die Freiheit schenkten. ↩
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