33.
Kam zuweilen ihre Mutter, gleichsam von Mitleid getrieben, in die Zelle, wenn sie gerade schrieb oder las, so blickte sie nicht einmal auf und sagte kein Wort, ehe sie die gewohnte Arbeit vollendet hatte. Dann erst sprach sie mit ihr, was nötig war. Die Mutter umarmte S. 468 sie dann unter Tränen und sagte: „Kind, ich hoffe teilzuhaben an deinen Leiden. Wenn die Mutter der sieben makkabäischen Brüder, die nur eine Stunde lang die Qualen ihrer Söhne sah,1 die ewige Freude zum Lohn erhielt, um wieviel mehr dann ich, die Tag für Tag noch mehr als jene duldet, weil ich sehen muss, wie du dich aufreibst und dir keine Ruhe gönnst inmitten so grosser Qualen.“ Und wieder sagte sie: „Ich danke Gott, denn ich bin es nicht wert, dass er mir eine solche Tochter gab.“
2Makk 7,1-41. ↩
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