57.
Wir kamen zu den heiligen Stätten am dritten Tag der Woche vor dem Leiden des Herrn, und hocherfreut im Geiste beging sie mit ihren Schwestern das Pascha und die Auferstehung des Herrn, nahm die gewohnten Übungen wieder auf und die Sorge für die beiden Klöster. Als sie sah, wie feierlich die gottgeliebten Mönche den Psalmengesang im Gotteshause hielten, erwachte neuerdings ein frommes Verlangen in ihrem Herzen: sie beschloss ein Kirchlein zu gründen und sagte zu meiner Wenigkeit: „Das ist der Ort, wo die Füsse des Herrn gestanden haben.1 Da wollen wir ihm ein würdiges Bethaus bauen, damit an dieser Stätte nach meinem Hingang zum Herrn aus dieser Welt das Opfer beständig dargebracht werde für mich und meine Gebieter.“ Weil aber all ihr Sinnen und Sehnen wohlgefällig war vor dem Angesicht des allmächtigen Gottes, wurde das Werk in wenigen Tagen vollendet. Dorthin versammelte sie eine neue Schar von heiligen Männern und gab ihnen eine Wohnstätte.
Ps 131,7 [=132,7?] ↩
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