48.
So sehr bestärkte sie den guten Willen der Schwestern, dass sie nicht einmal abliessen, wenn zuweilen die Selige selber sie schonen wollte, da sie müde waren. Sie sagten ihr: „Tag um Tag trägst du Sorge für alles, dessen unser Leib bedarf. Nun müssen doch wir um so mehr in geistlichen Dingen uns Mühe geben, nicht das Geringste vom üblichen Offizium auszulassen.“ Es freute die Selige sehr, dass sie so edler Gesinnung waren im Herrn. Sie liess ihnen deshalb eine Kapelle bauen und einen Altar hineinstellen, damit sie regelmässig an den heiligen Geheimnissen teilnehmen konnten. Zweimal in jeder Woche liess sie - von den Festen abgesehen - für sie das Opfer darbringen; am Freitag und am Tag des Herrn. Sie barg daselbst Reliquien heiliger Blutzeugen, des Propheten Zacharias,1 des heiligen Erzmärtyrers Stephanus, der vierzig Heiligen, die zu Sebaste2 den Martertod erlitten, und von andern, deren Namen Gott bekannt sind.
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