32.
Da sie von der Liebe Gottes verwundet war, glaubte sie nicht den gleichen Wandel weiterhin führen zu können, sondern schickte sich an, auch härtere Kämpfe zu bestehen. Darum fasste sie den Vorsatz, sich in eine Zelle zu schliessen und mit keinem Menschen zu verkehren, vielmehr unablässig dem Gebet und Fasten sich zu widmen. Weil aber jene, die Nutzen aus ihrem frommen Unterrichte zogen, die Ausführung des Planes nicht zuliessen, tat sie das nicht, doch setzte sie bestimmte Stunden fest, in denen sie Besuche zum erbaulichen Gespräch empfing; die andere Zeit dagegen widmete sie dem geistlichen Werke, dem Umgang mit Gott im Gebete. Sie liess sich eine hölzerne Kiste machen, die so enge war, dass sie darin liegend weder zur Rechten noch zur Linken sich wenden noch irgendwie sich bewegen konnte. Trotz dieser grossen Tugenden wurde sie niemals stolz auf ihre Taten, sondern hielt und erklärte sich immer für eine unnütze Magd.1
Vgl. Lk 17,10 ↩
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