17.
Die edle hochgemute Magd Christi hat uns erzählt: Eines Tages hatten wir eine ungeheure Summe Geldes aufgehäuft, fünfundvierzigtausend Goldstücke,1 die wir zum Dienste der Armen und Heiligen fortzusenden gedachten. Als ich hineintrat, schien mir durch die S. 459 Macht des Teufels der Saal von der Menge Goldes hell erleuchtet, als ob er in Flammen stünde; zugleich flüsterte der Feind in meine Seele: „Was ist es eigentlich um dieses Himmelreich, dass man es gar so teuer kaufen muss?“ Angsterfüllt in diesem Kampfe mit dem Teufel nahm ich meine Zuflucht zu der unbesieglichen Schutzwehr; ich fiel auf meine Knie nieder und flehte zum Herrn, damit er den Feind von mir hinwegtreibe, und ich sagte, nachdem ich die Ruhe wieder gewonnen hatte, zu mir selbst in meinem Innern: Was man mit so vergänglichen Dingen erkauft, ist das, wovon die Heilige Schrift sagt: „Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört und in kein Menschenherz gedrungen ist; was Gott denen bereitet hat, die ihn liehen.“2
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