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Œuvres Gerontius (440) Vita Melaniae iunioris Das Leben der heiligen Melania (BKV)

22.

S. 463 Auch bauten sie dort zwei grosse Klöster und versorgten sie genugsam mit Einkünften; das eine bewohnten heilige Männer, achtzig an der Zahl, das andere hundertunddreissig Jungfrauen. Nachdem die Heilige so den Dienst der Martha getan und sich von der Last des Reichtums ein wenig erleichtert fühlte, schritt sie wacker einher auf dem Tugendweg und begann dem Beispiele der Maria zu folgen, die vom Evangelium gepriesen wird, weil sie den guten Teil erwählte.1 Vor allem nahm sie nur ein wenig Öl und etwas Honigwein, und das erst am Abend; Traubenwein hatte sie niemals getrunken, auch da sie noch in der Welt war, denn so werden die Senatorenkinder zu Rom erzogen. Sie fing nun an, durch immerwährendes Fasten ihren Körper zu kasteien; erst ass sie jeden zweiten Tag, dann jeden dritten, dann jeden fünften, des heisst am Sabbat und am Tag des Herrn, und zwar nur schwarzes Brot und nahm etwas Öl und war bestrebt, sich von niemand in Abtötung übertreffen zu lassen.


  1. Lk 10,38 ff. ↩

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Das Leben der heiligen Melania (BKV)
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