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Es begab sich aber, daß einer von den ungläubigen Häretikern unter dem Vorwand des Gebets mit seinem Weib und den Knaben und Mädchen heraufkam und anhub, statt zu beten, Schmähworte gegen den Heiligen zu reden und Witze über ihn zu machen. Das Volk aber, das durch den Glauben an Gott verbunden war, rief ihm zu: Was redest du da für Torheiten, Mensch, und störst uns statt zu beten? Wozu bist du hier heraufgekommen? Der gab zur Antwort: Auch ich hatte von vielen Seiten von ihm gehört und bin heraufgestiegen, um mich erbauen zu lassen, und ich fand das Gegenteil. Denn als ich an die Säule herantrat um mich niederzuwerfen, fand ich diesen Fisch auf der Stufe liegen! Und dabei zog er aus seinem Gewand einen großen gebratenen Fisch, den er sich unten auf dem Markte zum Essen für sich und die Seinen erstanden hatte. Den zeigte er dem Volke, um den Heiligen zu lästern als einen Schlemmer, der keineswegs enthaltsam sei. Die sahen sein Gebaren und waren zuerst verblüfft, dann bedrohten sie ihn kräftig und ließen ihn stehn mit S. 29 der Warnung: Du wirst sehen, was du da gegen den Knecht Gottes sagst! Und der barmherzige Gott zeigte, wie er seine Knechte schützt. Denn als der Mann heimging, begann er und sein Weib und seine Kinder von Schüttelfrost gepackt zu werden, und als sie unten auf dem Markt beim Michaelheiligtum angekommen waren, und er den Fisch verzehren wollte, wurde der Unglückliche plötzlich von einem unsauberen Geist gepackt und vor dem ganzen Markt von ihm gepeinigt, bis er alle die Verleumdung eingestand, deren er sich gegen den Heiligen schuldig gemacht hatte. Und so vom Dämon gehetzt lief er zur Mandra, und seine Familie folgte ihm, und da blieben sie und bekannten ihre Sünde, und der Herr heilte sie in drei Tagen, als sie Heiligenöl tranken. Zum Danke weihte er ein silbernes Bild, zehn Pfund schwer, welches den Heiligen darstellte, und ihn selbst nebst den Seinen, mit folgender Unterschrift: Vater, bitte für uns, die wider dich gesündigt haben, um Vergebung bei Gott! Und dies steht noch jetzt auf dem Altar.
