45.
Als dies so nach Gottes Willen vollendet war, kehrte nach kurzer Zeit der Kaiser Zenon wieder auf den Thron zurück 476 samt seinem Weibe, der Kaiserin und Kaisertochter Ariadne. Nun waren fürderhin die heiligen Kirchen in wohlgefälligem Stande und der Staat in Blüte und das römische Reich in Macht und Ansehen. Und dem vorhin genannten Eindringling widerfuhr, was ihm zukam, wie es der Diener Gottes vorausgesagt hatte. Der Kaiser Zenon aber stieg häufig zu dem Heiligen herauf und stattete dem barmherzigen Gott seinen Dank ab und dankte auch dem heiligen Mann in Erinnerung an das, was er ihm vorausgesagt.
Einst kam ein Goldschmied samt seinem Weibe aus der Stadt zu ihm mit ihrem siebenjährigen Sohn, der von Mutterleibe an nicht hatte gehen können, sondern sein Leben lang die Füße nachschleppte. S. 44 Und auf die Bitten der Eltern hieß der Heilige sie bei den heiligen Reliquien des Dieners Gottes Symeon wachen, die Füße des Knaben mit dem heiligen Öl salben und ihn dann unter Gebet zu ihm bringen. Und am siebenten Tage, als das Gebet in der Mandra gesprochen wurde, sprang das Kind plötzlich auf, kletterte auf die Stufen der Säule und umfaßte den Schaft, so daß alle sich verwunderten und Gott priesen. Und als der Knabe später zum Manne herangewachsen war, kam er noch oft zu dem Heiligen herauf und ließ sich segnen.
