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Celsus macht uns dann, ich weiß nicht, wie vielmal schon, den Vorwurf, „dass wir Jesus, obgleich er aus einem sterblichen Leibe stamme, für einen Gott hielten, und hierin fromm zu handeln glaubten.“ Es ist überflüssig hierauf noch zu antworten, da wir bereits oben1 eine ausführliche Antwort gegeben haben. Trotzdem aber sollen unsere Widersacher wissen: Der, von dem wir glauben und überzeugt sind, dass er von Anfang an Gott ist und Gottes Sohn, dieser ist das Wort und die Weisheit und die Wahrheit selber2; sein „sterblicher Leib“ aber und die menschliche Seele, die in ihm war, haben, so sagen wir, nicht nur durch ihre Gemeinschaft, sondern auch durch ihre Vereinigung und Vermischung mit ihm das Höchste erlangt und sind, seiner Göttlichkeit3 teilhaftig, in „Gott“ selbst verwandelt worden. Sollte aber jemand daran Anstoß nehmen, dass wir dies auch vom „Leibe“ Jesu sagen, so verweisen wir ihn auf die Lehre der Griechen von der Materie, nach welcher diese an und für sich eigenschaftslos ist, sich aber mit allen Eigenschaften bekleidet, die ihr der Schöpfer verleihen will, und oftmals die früheren ablegt und andere, die davon verschieden und besser sind, annimmt. Denn wenn solche Annahmen zutreffen, wie kann man sich darüber wundern, dass die Eigenschaft „sterblich“ an dem Leibe Jesu durch die Vorsehung und den Willen Gottes in eine himmlische und göttliche Eigenschaft verwandelt wurde?
