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Hierauf vergleicht Celsus den christlichen „Lehrer“ mit einem „Augenkranken“ und seine S. 292 „Schüler“ ebenfalls mit „Augenkranken“ und sagt, „dieser beschuldige vor den an den Augen leidenden (Schülern) die scharfsehenden Leute, dass sie blind seien“. Was sind das nun für Griechen, die nach unserer Auffassung nicht sehen? Sind es nicht diejenigen, die von solcher Größe der Weltkörper und solcher Schönheit des Geschaffenen ihre Augen nicht zum Schöpfer dieser Dinge zu erheben und nicht zu begreifen imstande sind, dass man nur ihn allein anbeten und bewundern und verehren muß, und dass kein Gegenstand, der von Menschenhänden gemacht und zur Verehrung der Götter bestimmt ist, rechtmäßigerweise verehrt werden darf, sei es allein, ohne Gott den Schöpfer, oder sei es auch zugleich mit ihm? Denn das keineswegs Vergleichbare mit dem Unendlichen vergleichen zu wollen, das alle geschaffene Natur weitaus überragt, dazu sind nur Leute imstande, deren Geist mit Blindheit geschlagen ist. Wir sagen also nicht, dass „die scharf Sehenden augenkrank oder blind“ seien, sondern wir behaupten, dass diejenigen, die sich aus Unkenntnis Gottes zu den Tempeln und Bildern und den sogenannten Monatsfesten hindrängen, geistesblind sind, besonders dann, wenn sie mit ihrer Gottlosigkeit noch ein ausschweifendes Leben verbinden und nichts nach Zucht und Ehrbarkeit fragen, sondern die allerschimpflichsten Dinge begehen.
