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Celsus zeigte aber, dass er mehrere griechische Geschichten gelesen hatte, da er auch den Bericht über S. 241 „Kleomedes von Astypalaia“ anführt. Von diesem erzählt er, dass er „in eine Kiste geschlüpft sei und in dieser festgehalten, aber nicht drinnen gefunden worden, sondern durch eine gewisse göttliche Fügung daraus entkommen sei, als einige, um ihn zu ergreifen, die Kiste erbrochen hätten“1 Dies kann aber, wenn es, wie es ja den Anschein hat, Erdichtung ist, nicht mit den Berichten über Jesus verglichen werden. Denn von jenen Männern läßt sich kein Anzeichen der von ihnen berichteten Göttlichkeit im Leben der Menschheit auffinden. Die Göttlichkeit Jesu dagegen wird erwiesen2 durch die Gemeinden, die ihm ihr Heil verdanken, durch die Weissagungen, die ihn angekündigt haben, durch die Krankenheilungen, die in seinem Namen geschehen, durch die von ihm ausgehende, mit Weisheit verbundene Erkenntnis und durch den Geist, der sich bei den Personen findet, die darauf bedacht gewesen sind, von dem bloßen Glauben emporzusteigen und den Sinn der heiligen Schriften zu erforschen. Und dies gebietet uns Jesus, wenn er sagt: „Forschet in den Schriften!“3, und dies will Paulus, wenn er lehrt, „dass wir wissen sollen, wie wir einem jeden zu antworten hätten“4, und ebenso ein anderer Apostel, wenn er sagt: „Immer bereit zur Verantwortung gegen jeden, der von euch Rechenschaft fordert über euren Glauben!“5
Wenn aber Celsus von uns das Zugeständnis wünscht, dass diese Geschichte keine Erdichtung sei, so mag er sagen, was denn die übermenschliche Kraft beabsichtigt hat, als sie „das Entkommen aus der Kiste durch eine gewisse göttliche Fügung“ bewirkte. S. 242 Vermag er für die Verleihung dieser Gabe an Kleomedes uns einen annehmbaren Grund anzugeben und den Zweck hierbei als einen solchen hinzustellen, der eines Gottes würdig ist, so werden wir entscheiden, was wir ihm antworten müssen. Wenn er aber außerstande ist, über diesen Punkt eine befriedigende Erklärung zu geben, offenbar weil er dafür keinen Grund auffinden kann, so werden wir entweder diese Geschichte für unwahr erklären und sie in Gemeinschaft mit denen, die sie nicht annehmen, tadeln6, oder wir werden sagen, dass eine dämonische Macht mit ähnlichen Künsten, wie sie die Zauberer bei ihren Schaustellungen anwenden, die Augen der Leute getäuscht und das Wunder7 an dem Manne von Astypalaia bewirkt habe. Nach der Meinung des Celsus freilich hat von ihm irgendein Orakel verkündet8, dass er „durch eine gewisse göttliche Fügung aus der Kiste entkommen sei“.
