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Wie will der Jude bei Celsus dann dem Vorwurf der Lüge entgehen, wenn er sagt: „Solange er lebte, gewann Jesus nur zehn ganz nichtswürdige Fischer und Zöllner für sich1, und auch diese nicht alle“? Denn offenbar dürften wohl sogar Juden zugeben, er habe S. 160 nicht „nur zehn“ oder hundert oder tausend „für sich gewonnen“, sondern einmal fünftausend und ein anderes Mal viertausend auf einmal2 und sein Wort habe die Leute so gefesselt, dass sie ihm selbst in die Wüste folgen.3, da diese allein die gesamte Menge derer fassen konnte, die Jesus nicht nur durch seine Predigt, sondern auch durch die Wunder, die er wirkte zum Glauben an Gott führte. Die Wiederholungen des Celsus nötigen auch uns zu Wiederholungen, da wir den Schein vermeiden wollen, als ob wir einen der von ihm gemachten Einwürfe übergingen. In dem vorliegenden Buche sagt er also nach der Anordnung seiner Schrift wie wir sie haben, folgendes: „Ist es nicht über alle Maßen widersinnig, dass er in seinem Leben keinen zum Glauben bekehrte, während nach seinem Tode jeder, der dazu Lust hat, eine so große Menge gläubig zu machen vermag?“ Unser Gegner hätte, wenn er zu einem folgerichtigen Urteil gelangen wollte, diesen Schluß ziehen müssen: Wenn schon „nach seinem Tode“ nicht einfach „jeder, der dazu Lust hat“, sondern „jeder“,der außerdem auch die Macht hat, „eine so große Menge gläubig zu machen vermag“, um wieviel wahrscheinlicher ist es, dass er, als er im Leben weilte, durch die größere Macht seines Wortes und seiner Taten eine weit größere Anzahl von Anhängern gewonnen hat!
