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Ferner macht der Jude bei Celsus den Jüngern den Vorwurf, dass sie ihre Berichte „erdichtet“ hätten; er spricht nämlich zu ihnen: „ Nicht einmal durch Lügen konntet ihr eure Erdichtungen glaubwürdig verhüllen“ Darauf entgegne ich: Ein müheloser Weg dazu, solche Dinge zu „verhüllen“, war der, sie von Anfang an gar nicht aufzuzeichnen. Wenn die Evangelien darüber nichts enthielten, wer könnte uns wohl deswegen tadeln, dass Jesus solche Worte bei seiner Heilstätigkeit gesprochen habe? Es entging dem Celsus, dass man von denselben Personen unmöglich beides zugleich annehmen könne, erstens, sie hätten sich in Jesus getäuscht, indem sie glaubten, er wäre Gott und von den Propheten angekündigt, und S. 142 zweitens, sie hätten Dinge von ihm „erdichtet“, über deren Unwahrheit sie offenbar keinen Zweifel hegten. Entweder sind also ihre Angaben nicht „erdichtet“, sondern in Übereinstimmung mit ihrer Überzeugung, und ihre Aufzeichnungen nicht „erlogen“; oder was sie schrieben, ist „erlogen“ und steht im Widerspruch mit ihrer Überzeugung, und sie sind kein Opfer der Täuschung geworden, wenn sie Jesus für einen Gott hielten.
