45.
Man beachte aber auch, wie oberflächlich Celsus von den damaligen Jüngern Jesu redet! Er sagt: „Die Leute ferner, die damals während seines Lebens um ihn waren und seine Stimme hörten und ihn zum Lehrer hatten, die starben weder mit ihm noch für ihn, als sie ihn leiden und sterben sahen, noch ließen sie sich dazu bestimmen, Strafen für nichts zu achten, im Gegenteil, sie leugneten sogar, seine Jünger zu sein1; jetzt aber seid ihr bereit, für ihn das Leben zu lassen.“ Celsus schenkt auch hier wieder, um die christliche Lehre anzugreifen, der evangelischen Geschichte da Glauben, wo sie von den Fehlern der S. 159 Jünger berichtet, die eben erst in die Lehre eingeführt wurden und darin noch unvollkommen waren; ihre Besserung nach der Sünde, ihr offenes Bekenntnis vor den Juden2, die zahllosen Verfolgungen, die sie von diesen zu erdulden hatten, und endlich ihren Tod für die Lehre Jesu; das erwähnt Celsus mit keiner Silbe.
Er wollte nicht hören, was Jesus dem Petrus vorhersagte: „Wenn du aber alt wirst, so wirst du deine Hände ausstrecken“ usw., noch den Zusatz, den die Schrift zu diesen Worten macht: „Dies aber sagte er, um anzuzeigen, mit welchem Tod er Gott verherrlichen werde“3; er verschweigt die Tatsache, dass Jakobus, der Bruder des Johannes, ein Apostel <und4> Bruder eines Apostels, von Herodes um der Lehre Christi willen mit dem Schwerte getötet wurde5. Aber auch alles das, was Petrus und die übrigen Apostel mit freimütigem Bekenntnis ihres Glaubens vollbracht haben, erwähnt er nicht, und wie sie nach der Geißelung „freudig von der Versammlung des Hohen Rates weggingen, dass sie gewürdigt worden waren, um des Namens (Jesu) willen Schmach zu leiden“6, über jene griechischen Philosophen weit erhaben, die wegen ihrer Standhaftigkeit und ihres Mutes gefeiert werden. Von Anfang an galt also bei den Jüngern Jesu von seinen Geboten besonders das, welches vorschreibt, jenes Leben zu verachten, das die große Menge führt, dagegen das zu wählen und zu lieben, welches dem Leben Gottes ähnlich ist.
