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Und man darf sich nicht wundern, wenn nicht alle aus dem Volke, die an Jesus glaubten, seine Auferstehung gesehen haben. Schreibt doch Paulus an die Korinther: „Ich hatte mir vorgenommen, kein anderes Wissen unter euch zu haben, als nur allein von Jesus Christus und zwar dem Gekreuzigten“1, als wären sie nicht imstande, mehr zu erfassen. Dasselbe besagen S. 187 auch die Worte: „Denn ihr vermochtet es noch nicht. Aber auch jetzt vermögt ihr es noch nicht, denn ihr seid noch fleischlich“2. Demgemäß berichtet die Schrift, die alles nach göttlicher Entscheidung tut, dass Jesus sich vor seinem Leiden dem gesamten Volk ohne Ausnahme zeigte, und zwar nicht immer, während er nach seinem Tode nicht mehr in derselben Weise erschien, sondern mit einer bestimmten Auswahl, die einem jeden das Gehörige zumaß. Und wie die Schrift berichtet, dass „Gott dem Abraham oder einem (andern) Heiligen erschien“3, und wie dieses „Erscheinen“ nicht immerwährend stattfand, sondern nur von Zeit zu Zeit, und wie er auch nicht allen erschien, so müssen wir es verstehen, dass auch der Sohn Gottes mit der gleichen Entscheidung diejenigen ausgewählt hat, denen er erschien, wie das Gott bei jenen Heiligen getan hat.
