74.
Zum Schlusse fügt der Jude des Celsus allen diesen Worten noch hinzu: "Dies also sei euch gesagt, was wir euern eigenen Büchern entnommen haben, wobei wir keines andern Zeugnisses bedürfen; denn ihr widerlegt euch selbst." Wir haben nachgewiesen, dass in den teils an Jesus, teils an uns gerichteten Worten des Juden viel albernes Zeug vorgebracht ist, wovon unsere evangelischen Schriften nichts berichten. Und ich glaube nicht, dass der Jude dargetan hat, wie "wir uns selbst widerlegen", sondern dass er dies nur mutmaßt. "Überhaupt, o Höchster und Himmlischer", fährt er fort, "wo findet denn ein Gott, der leibhaftig zu den Menschen kommt, keinen Glauben?" Darauf S. 197 entgegnen wir ihm: Auch im Gesetze des Moses steht geschrieben, dass Gott den Hebräern seine Gegenwart aufs klarste kundgegeben habe, nicht bloß durch die Zeichen und Wunder, die in Ägypten geschahen1, ferner auch während des Zuges durch das Rote Meer2 und in "der Feuersäule" und in "der Lichtwolke"3, sondern auch als die zehn Gebote dem ganzen Volke verkündet wurden4, und dass er dennoch keinen Glauben fand bei denen, die dies alles wußten.
Denn hätten sie dem geglaubt, den sie gesehen und gehört hatten, so hätten sie kein "Kalb" aufgerichtet, auch nicht "ihre Herrlichkeit mit dem Bildnisse eines grasfressenden Kalbes vertauscht"5, auch nicht einander das Kalb mit den Worten gezeigt: "Dies sind deine Götter, Israel, die
