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Ich weiß aber nicht, wie Celsus zu den Worten: „ was aber von den Leuten in Judäa nach ihrer Art gesagt ist“ noch hinzufügen konnte; „oder nicht gesagt ist,“ indem er somit ungläubig behauptet, dies könne auch „nicht gesagt sein“, aber das „nicht Gesagte“ sei wohl aufgezeichnet worden. Er beachtete nämlich nicht die Zeiten, auch nicht, dass1 vor vielen Jahren unter den tausend Prophezeiungen auch über die Ankunft Christi sprachen. Wiederum will Celsus die alten Propheten verleumden und sagt, sie hätten „auf die Art prophezeit“, „wie noch jetzt die Bewohner von Phönikien und Palästina2 pflegten“, ohne klarzumachen, ob er von einige redet, die der jüdischen und christlichen Lehre fernstehen, oder von solchen, deren Weissagungen von derselben Art sind wie die der jüdischen Propheten. Mag man aber auch seine Behauptung in diesem oder in jenem Sinne verstehen, sie erweist sich als unwahr. Denn niemals haben einige von denen, die unserem Glauben fernstehen, etwas Ähnliches wie die Propheten getan; von Propheten aber, die in der neueren Zeit nach der Ankunft Jesu unter den Juden aufgetreten wären, weiß die Geschichte nichts. Denn darüber ist man einer Meinung, dass die Juden von dem Heiligen Geiste verlassen worden sind, da sie gegen Gott und den von ihren Propheten verkündeten3 gefrevelt hatten. Beweise4 des S. 650 Heiligen Geistes aber zeigten sich zu Anfang der Lehrtätigkeit Jesu und nach seiner Himmelfahrt in größerer Zahl, später nahmen sie ab; indessen finden sich auch jetzt noch Spuren seines Wirkens bei einigen wenigen, die in ihren Seelen durch das Wort und die ihm entsprechenden Handlungen geläutert sind. „Denn der heilige Geist der Zucht wird den Trug meiden und wird sich fernhalten von unverständigen Gedanken“5 .
