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Da dann Celsus vielleicht die Absicht hatte, sein Buch recht zu füllen, so wünschte er deshalb, dass wir lieber den "Jonas für einen Gott" halten sollten als Jesus. Er stellt also den Jonas, der nur einer einzigen Stadt, nämlich Ninive, Buße gepredigt hat1 , höher als Jesus, der der ganzen Welt Buße gepredigt hat, und zwar mit weit größerem Erfolg als jener. Er meint, wir sollten einen Mann, "der drei Tage und drei Nächte in seltsamer und wunderbarer Weise "in dem Bauche des Meerungeheuers verweilt hat"2 , als Gott anerkennen; den aber, der es auf sich genommen hatte, für die Menschen zu sterben, und der von Gott durch die Propheten S. 714 bezeugt wird, den wollte Celsus nicht der zweiten Ehre nächst dem allmächtigen Gott für würdig halten trotz seiner großen Taten, die er im Himmel und auf Erden vollbracht hat. Und Jonas wurde von dem Seetier verschlungen, [da er floh], um nicht das zu predigen, was ihm Gott aufgetragen hatte; Jesus aber nahm den Tod für die Menschen willig auf sich, nachdem er das, was Gott wollte, gelehrt hatte. Im folgenden sagt Celsus, wir hätten lieber den "Daniel", der3 aus der Löwengrube emporstieg4 , anbeten sollen als Jesus, der doch die Wildheit jeder feindlichen Macht gebrochen5 und uns "Vollmacht gegeben hat, zu wandeln über Schlangen und Skorpionen und über alle Gewalt des Feindes hin"6 . Weil er dann keine andern mehr zu nennen weiß, sagt er7 : " oder noch größere Wundermänner als diese" Mit diesen Worten schmäht er zugleich den Jonas und den Daniel; denn der in Celsus wohnende Geist verstand es nicht, Gerechte zu preisen.
