2.
In dem vorigen Abschnitte richtete Celsus an uns die Frage, „warum wir den Dämonen nicht dienten“. Auf seine Äußerungen über die Dämonen haben wir eine Antwort gegenen, die uns im Einklang mit dem Sinn des göttlichen Wortes zu stehen schien. Im S. 733 Anschluß an jene Äußerungen läßt er uns auf seine Frage, da er will, daß wir auch „den Dämonen dienen“, so antworten:„Es ist nicht möglich, daß derselbe Mensch mehreren Herren Dienste leiste.“ Nach seiner Meinung „ist dies die Sprache des Aufruhrs von Leuten, die sich“ nach seinem Ausdruck „von den übrigen Menschen absperren und losreißen. Die so reden,“ meint er, „übertragen, soweit dies auf sie ankommt, ihre Gefühle von sich auf Gott. Auf die Menschen“, glaubt er deshalb, „trifft es zu, daß derjenige, der bereits einem Herrn Dienste leistet, vernünftigerweise nicht auch einem andern dienen kann, da der eine von beiden durch die geteilte Dienstleistung geschädigt werden würde; wer sich daher schon gegen einen verpflichtet hat, darf gegen einen andern keine Verpflichtung mehr eingehen, da sich eine Beeinträchtigung nicht vermeiden läßt; auch ist es begründet, nicht zugleich verschiedenen Heroen und Dämonen von solcher Art zu dienen. Wenn es sich aber um Gott handelt, zu dem weder irgendein Schade noch irgendeine Kränkung dringen kann, so ist es“ nach seiner Ansicht „unvernünftig, sich vor dem Dienste von mehreren Göttern in gleicher Weise zu hüten wie bei Menschen und Heroen und dergleichen Dämonen.“ Er sagt auch: „Wer mehreren Göttern dient, erweist gerade dadurch dem großen Gotte etwas Angenehmes, daß er einem von den Wesen dient, die ihm gehören.“ Er setzt noch hinzu: „Es ist auch keinem Wesen gestattet, Ehren zu empfangen, außer wem Gott dies gewährt hat. Wer also,“ sagt er, „alle diejenigen ehrt S. 734 und verehrt, welche Gott angehören, der kränkt ihn nicht, da alle sein Eigentum sind.“
