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Erwäge doch bei dir selbst, welche Person vor dem allmächtigen Gotte, dessen Macht jede andere in jeder Hinsicht übertrifft und der den Menschen an Leib und Seele und auch mit den Dingen außerhalb wohlzutun vermag, mehr Gnade finder wird: etwa der Mensch, der sich mit ihm in allen Dingen gläubig hingibt, oder der andere, der sich unnützerweise mit „den Namen von Dämonen“ und ihren Kräften und Handlungen und mit Zaubersprüchen und Pflanzen beschäftigt, die ihnen angehören, und mit Steinen und den in sie eingegrabenen Zeichen die den überlieferten sinnbildlichen oder wie nur immer gearteten Gestalten der Dämonen S. 807 entsprechen. Wer nur ein wenig zu urteilen vermag, wird einsehen, daß ein einfacher und ungekünstelter Sinn, der eben deshalb sich dem allmächtigen Gotte hingibt, Gott und allen, die sich ihm anvertrauen, willkommen sein wird; dagegen wird ein Sinn, der sich wegen körperlicher Gesundheit und Liebe zum Irdischen und des in gewöhnlichen Verhältnissen1 Glückes unnützerweise um „Namen von Dämonen“ kümmert und danach trachtet, wie er die Dämonen mit gewissen Zaubersprüchen gewinnen kann, von Gott als schlecht und ruchlos und eher dämonisch als menschlich angesehen und den Dämonen überlassen werden, die der Sprecher solcher Zauberworte sich erwählt hat, um dann von den Gedanken, die ihm ein jeder Dämon eingibt, oder auch von andern Übeln geplagt zu werden. Naturgemäß können ja die Dämonen, da sie schlecht und, wie Celsus zugesteht, „an Blut und Fettdampf und Gesänge und andere solche Dinge gebunden sind“, nicht einmal den Menschen, die ihnen diese Gaben spenden, Treue und gleichsam ihre Zusage halten. Denn wenn andere Leute ihre Hilfe gegen ihre früheren Verehrer anrufen und ihren Dienst mit noch mehr „Blut und Fettdampf“ und Verehrung, deren sie bedürfen, erkaufen, so dürften die Dämonen wohl2 dem nachstellen, der sie gestern verehrt und ihnen Anteil an dem Opfermahl, das sie lieben gegeben hat.
