36.
Aber nicht fügen die Engel, diese wahren „Statthalter und Unterstatthalter und Heerführer und Verwalter Gottes“, wie Celsus meint, ihren Beleidigern Schaden zu. Wenn aber gewisse Dämonen, von denen sich auch Celsus eine Vorstellung gebildet hat, Schaden zufügen, so tun sie das als böse Geister, die von Gott mit keiner Statthalterschaft oder Feldherrnschaft oder S. 774 Verwaltung betraut worden sind. Sie fügen aber denjenigen Schaden zu, die ihnen untertan sind und sich jenen als ihren Herren untergeordnet haben. Daher mag es wohl auch kommen, daß die Menschen, die an einem Orte gegen die Sitte freveln, die gewisse Speisen zu essen verbietet, Schaden erleiden, wenn sie zu denen gehören, die jenen Dämonen untergeordnet sind. Wenn es sich aber um solche handelt, die nicht unter der Gewalt jener Dämonen stehen und sich dem Dämon des Ortes nicht unterworfen haben, so sind sie frei von dem durch jene verursachten Schaden, da sie solcher Art von Dämonen weitaus den Abschied geben; haben sie sich aber aus Unkenntnnis in andern Dingen andern Dämonen unterworfen, so können sie von jenen geschädigt werden. Der Christ dagegen, und zwar der wahre Christ, der sich Gott und seinem Wort allein unterwirft, wird wohl von den Dämonen nichts erleiden, weil er stärker ist als sie; er dürfte wohl auch deshalb nichts erleider, weil „ein Engel des Herrn sich rings um die lagern wird, die ihn fürchten, und sie erretten wird“, und weil sein Engel, „der allezeit das Abgesicht des Vaters in den Himmeln schaut“, immerdar seine Gebete durch den alleinigen Hohenpriester zu Gott, dem Herrn aller Dinge, emporträgt und selbst sein Gebet mit dem Gebete des seiner Obhut Anvertrauten vereinigt. Deshalb soll uns Celsus nur nicht bange machen, wenn er uns androht, wir würden von den Dämonen, wenn wir sie nicht beachteten, Schaden erleiden. Denn sie können uns nichts anhaben, wenn wir sie unbeachtet lassen, da wir uns dem geweiht haben, der allein imstande ist, allen zu helfen, die seiner Hilfe würdig sind, und der noch dazu seine Engel neben seine frommen Diener stellt, damit weder die feindlichen Engel noch ihr „Oberster“, welcher1 „dieser Welt“ heißt, etwas wider diejenigen, die sich Gott geweiht haben, ausrichten können.
der Herrscher ↩
