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S. 763 Wir wollen aber den folgenden Abschnitt des Celsus anführen und wiederum nach Kräften prüfen. Er lautet so: „Wenn sie sich nun einiger solcher Opfertiere auf Grund einer gewissen heimischen Sitte enthalten, so müssen sie sich durchaus auch des Genusses aller Tiere enthalten, wie das ja auch die Ansicht des Pythagoras ist, der auf solche Weise die Seele und ihre1 Organe ehrt. Tun sie es aber, wie sie sagen, um nicht Tischgenossen von Dämonen zu sein, so preise ich sie wegen ihrer Weisheit glücklich, weil sie langsam zur Einsicht kommen, daß sie mit den Dämonen immer zu Tische sitzen; sie nehmen sich aber nur dann davor in acht, sobald sie ein Opfertier schlachten sehen. Wenn sie aber Brot essen und Wein trinken und Baumfrüchte genießen, und wenn sie selbst Wasser [trinken] und selbst Luft einatmen, empfangen sie da nicht diese Dinge jedesmal von gewissen Dämonen, denen nach Bezirken die Sorge für jedes einzelne aufgetragen ist? “ Ich weiß nun nicht, wie Celsus hier zu der Folgerung gekommen ist, daß, wer sich nach seinem Ausdruck „auf Grund einer gewissen heimischen Sitte einiger Opfertiere enthielte“, sich auch „des Genusses aller Tiere enthalten“ müsse. Wir wollen aber nicht behaupten, daß die Heilige Schrift uns nicht etwas Deratiges nahelege; denn sie sagt in der Absicht, uns zu einem gefestigteren und reineren Leben aufzufordern: „Gut ist es, kein Fleisch zu essen, noch Wein zu trinken, noch irgend etwas zu tun, woran dein Bruder Anstoß nimmt,“ und wiederum: „Richte S. 764 durch deine Speise nicht den zugrunde, für welchen Christus gestorben ist;“ und wiederum: „Wenn Fleischspeise meinem Bruder Anstoß gibt, so will ich kein Fleisch essen in Ewigkeit, damit ich meinem Bruder keinen Anstoß gebe.“
leiblichen ↩
