Übersetzung
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Der Festgeankerte (BKV)
20.
Denn ein zweifaches Erkennen, ein zweifaches Wissen unterscheidet die göttliche Schrift, ein praktisches und ein theoretisches. Damit ich aber aus Beispielen Analogien beibringe, um durch mehrere Argumente deinen und deiner Gesinnungsgenossen verirrten Sinn zu bekehren, so höre, was die Schrift über Adam sagt: „Sie waren nackt„, heißt es, „in dem Paradiese und erröteten nicht“1 . Dabei waren sie aber keineswegs blind und des Gesichtes beraubt. Denn hätten sie nicht gesehen, wie hätten sie dann bemerken können, „daß der Baum gut zum Essen und schön zum Anschauen sei„?2 „Und es nahm das Weib“, heißt es weiter, „und aß und gab ihrem Manne, welcher mit ihr war.„ Sie waren also nicht blind, sondern hatten die Augen offen. Obwohl sie aber nackt waren, so fühlten sie beim Anblick keine Scham, und weil sie nackt waren, erkannten sie sich. Sie erkannten sich aber nur der Wahrnehmung, nicht der Tat nach. Denn erst lange darnach, nachdem sie aus dem Paradies vertrieben worden waren, weil sie von der verbotenen Frucht gegessen, heißt es: „Adam erkannte sein Weib Eva.“ Wie ist nun das zu erklären? Doch so: Sie sahen einander, weil sie nackt waren, und sie erkannten einander dem Sehen nach, aber nicht der Tat nach. Die Schrift nennt nämlich auch die leibliche Veρbindung eine Erkennung. Es ist aber in ihrer Redeweise S. 39Erkennen und Erkennen zweierlei. So sagt sie denn an anderer Stelle: „Jakob erkannte sein Weib Lea und sie gebar„3 . Er hatte sie aber schon früher erkannt, hatte er ja doch mit ihr durch sieben Jahre die Schafe des Laban, ihres Vaters, geweidet! Allein diese Erkenntnis war nur vom Sehen und Verstehen, später aber erkannte er sie durch die Tat: „Und er erkannte Rachel, sein Weib.“ Anderswo aber lesen wir: „Es alterte David, und sie deckten ihn mit Kleidern zu, und er erwärmte sich nicht. Und sie sprachen zum König: Es möge eine schöne Jungfrau gesucht werden. Und es fand sich Abisag, die Sunamitin. Und sie wurde zum Könige gebracht, und sie schlief mit ihm und erwärmte ihn. Und David erkannte sie nicht„4 , da sie doch bei ihm war und an seiner Seite schlief. Von welcher Erkenntnis redet da wohl die Schrift, von der durch das Gesicht, oder meint sie das Erkennen durch die Tat? Und ähnlich: „Und es erkannte der Herr die Seinen“5 . Sollte er also die anderen nicht kennen? Und wieder: „Weichet von mir, ihr Übeltäter, denn niemals kannte ich euch„6 . Soll also der Sohn Gottes betreffs einiger unwissend sein? Und an anderer Stelle: „Euch kenne ich aus allen Völkern“7 . Kennt er mithin die anderen Völker nicht? Das sei ferne; sondern die göttliche Schrift unterscheidet ein zweifaches Erkennen: das eine besteht im Wissen, das andere in der Tat.
Edition
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Ancoratus
20.
1. Δύο γὰρ γνώσεις ἐν τῇ θείᾳ γραφῇ, δύο εἰδήσεις, μία κατὰ ἐνέργειαν καὶ μία κατὰ εἴδησιν. ἵνα δὲ ἀπὸ παραδειγμάτων τὰ ὅμοια παραστήσω, εἰς τὸ διὰ πολλῶν ἐξομαλισθῆναι τὴν πεπλανημένην σου διάνοιαν καὶ τῶν τοῦτο φρονούντων, 2. μάθε τί λέγει ἡ γραφὴ περὶ τοῦ Ἀδάμ· «ἦσαν» φησί «γυμνοὶ ἐν τῷ παραδείσῳ καὶ οὐκ ᾐσχύνοντο». 3. τυφλοὶ δὲ οὐκ ἦσαν· ἔβλεπον γάρ· εἰ μὴ γὰρ ἔβλεπον, πῶς εἶδον τὸ ξύλον, ὅτι «καλὸν εἰς βρῶσιν καὶ ὡραῖον τοῦ κατανοῆσαι»; «καὶ λαβοῦσα» φησίν «ἡ γυνὴ ἔφαγε καὶ ἔδωκε καὶ τῷ ἀνδρὶ αὐτῆς τῷ μετ’ αὐτῆς». 4. ἄρα οὖν οὐκ ἦσαν τυφλοί, ἀλλ’ ἠνεῳγμένους εἶχον τοὺς ὀφθαλμούς· γυμνοὶ δὲ ὄντες οὐκ ᾐσχύνοντο βλέποντες, καὶ γυμνοὶ ὄντες ἑαυτοὺς ᾔδεισαν. ᾔδεισαν δὲ κατὰ εἴδησιν καὶ οὐ κατὰ πρᾶξιν. 5. μετὰ γὰρ τὸ ἐκβληθῆναι τοῦ παραδείσου βεβρωκότας τοῦ ξύλου, μετὰ πολὺν χρόνον φησίν «ἔγνω ὁ Ἀδὰμ Εὔαν τὴν γυναῖκα αὐτοῦ». 6. πῶς τοίνυν ἔσται τοῦτο; καίτοι γε ἑώρων ἀλλήλους γυμνοὶ ὄντες καὶ ᾔδεισαν ἑαυτοὺς τῇ ὁράσει· ἀλλ’ οὐ τῇ πράξει. τὸ δὲ ἀλλήλοις συναφθῆναι γνῶσιν εἶπεν ἡ γραφή. 7. οἶδε δὲ καλεῖν εἴδησιν καὶ εἴδησιν. πάλιν γὰρ οὕτω λέγει «ἔγνω Ἰακὼβ Λείαν τὴν γυναῖκα αὐτοῦ καὶ συλλαβοῦσα ἔτεκε» καὶ τὸ πρῶτον μὲν ᾔδει αὐτήν· σὺν αὐτῇ γὰρ ἑπτὰ ἔτη ἦν ποιμαίνων τὰ πρόβατα Λαβὰν τοῦ πατρὸς αὐτῆς. εἴδησιν δὲ τὴν δι’ ὁράσεως καὶ διὰ γνώσεως ᾔδει, <οὐκ> ἔγνω δὲ καὶ διὰ πράξεως. 8. «καὶ ἔγνω Ῥαχὴλ τὴν γυναῖκα αὐτοῦ» καὶ πάλιν <ἐν> ἑτέρῳ τόπῳ «καὶ ἐγήρασε Δαυίδ» φησί «καὶ ἔσκεπον αὐτὸν ἱματίοις, καὶ οὐκ ἐθερμαίνετο, καὶ εἶπον τῷ βασιλεῖ ζητηθήτω παρθένος καλή». καὶ εὑρέθη Ἀβισὰκ ἡ Σουμανῖτις. καί φησιν «ἠνέχθη τῷ βασιλεῖ καὶ συνεκοιμᾶτο αὐτῷ καὶ συνέθαλπεν αὐτόν· καὶ οὐκ ἔγνω αὐτὴν Δαυίδ», τὴν σὺν αὐτῷ, τὴν σύσσωμον καὶ σύμπλευρον. 9. ἄρα ποίαν εἴδησιν λέγει; τὴν δι’ ὁράσεως ἢ τὴν διὰ πράξεως; καί «ἔγνω κύριος τοὺς ὄντας αὐτοῦ»· ἆρα οὖν τοὺς οὐκ ὄντας ἀγνοεῖ; καί «ἀπόστητε ἀπ’ ἐμοῦ, ἐργάται τῆς ἀνομίας· οὐδέποτε γὰρ ἔγνων ὑμᾶς»· 10. ἆρα ἔστιν ἄγνοια ἐν τῷ υἱῷ τοῦ θεοῦ; καὶ πάλιν «ὑμᾶς ἔγνων ἐκ πάντων τῶν ἐθνῶν». ἆρα οὖν τὰ ἔθνη τὰ λοιπὰ ἀγνοεῖ; μὴ γένοιτο. ἀλλ’ οἶδε γνῶσιν ἡ θεία γραφή, ἄλλην μὲν κατὰ εἴδησιν, ἄλλην δὲ κατὰ πρᾶξιν.