Traduction
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Der Festgeankerte (BKV)
77.
Wie hat es doch bei solchem Sachverhalte einigen einfallen können, der menschlichen Natur des Herrn denselben abzustreiten. Was haben sie damit besser gemacht fürs Leben, oder haben sie nicht vielmehr Verwirrung hineingetragen? Oder wollen sie sozusagen Christus zu Hilfe kommen oder ihm einen großen Gefallen erweisen und sagen deshalb: Er hat keinen Nus angenommen? Doch „die Galater sind törichte Leute“, heißt es in der Schrift1 , und „die Kreter ein lügnerisches Volk“2 , und „Ephraim eine einfältige Taube“3 . Die Wahrheit ist: Da unser Herr die menschliche Natur auf dieser Erde angenommen hat, so hat er sie ganz angenommen, oder, vielleicht besser gesagt, sich selbst genommen, weil er sich ja selbst seinen Leib gebildet hat und sich selbst die Seele genommen oder besser eingegeben hat. Einige wollen jedoch die Menschheit Christi und infolgedessen sein vollkommenes Heilswerk verkürzen, indem sie ebenso unbegreiflich als irrtümlich behaupten, Christus habe einen menschlichen Verstand nicht angenommen. Sie meinen nämlich, der Nus sei eine eigene Hypostase4 und wagen die Behauptung, die S. 125der Schrift geläufige Wendung vom Geiste im Menschen sei naturhaft zu verstehen, wie der Apostel sagt:5 „Damit unser Geist und unsere Seele und unser Leib untadelig bewahrt werde am Tage unseres Herrn Jesu Christi.“ Aber sie befinden sich da in einem Irrtume. Denn wenn Nus = Pneuma ist und Pneuma = Nus, wie sie selbst sagen, die Seele aber etwas anderes ist als der Nus und als das Pneuma, so sind im Menschen nicht mehr zwei Hypostasen zu einer Hypostase verbunden, es ist nicht mehr bloß die Seele für sich eine Hypostase und eine Hypostase der Leib, sondern wir finden deren vier: der Nus ist die eine Hypostase6 , die Seele eine andere, wieder eine andere das Pneuma und noch eine andere der Leib. Und wenn wir noch weiter suchen, finden wir noch mehr. Denn der Mensch wird mit verschiedenen Benennungen bezeichnet, sowohl als äußerer wie als innerer Mensch. Die Schrift bedient sich solcher Benennungen mit Absicht, um unsere Gedanken darauf hinzulenken, daß wir ja nichts, was zu unserem Heile ist, übergehen und uns kein Vorwand gelassen werde, von unserem Ziele abzuweichen. Und es ist ja auch alles das im Menschen wirklich vorhanden; doch geziemt es sich nicht, allzu vorwitzig sich damit zu beschäftigen. Ist jedoch nach der Meinung unserer Gegner der Sinn dasselbe, was der Geist uns bezeichnet, der Geist dasselbe, was der Sinn, und sind diese beiden neben der Seele noch vorhanden, wie kann dann der Apostel sagen:7 „Lobsingen will ich mit dem Geiste, lobsingen mit dem Sinne“? In diesem Ausspruche ist S. 126doch offen dargetan, daß weder der Geist dasselbe sei wie der Sinn, noch der Sinn soviel als Geist bedeute.
Gal. 3, 1. ↩
Τit. 1, 12. ↩
Os. 7, 11. ↩
Ηaer. 77 erzählt E. von einem Religionsgespräoh, das er zu Antioohien mit Apollinaristen gehabt habe. Dabei hätten sie auf Befragen den menschlichen „Geist“, den sie Christo absprechen, als ὑπόστασις bezeichnet, worauf er sie mit 1 Kor. 14,15 in die Enge getrieben habe. ↩
1 Thess. 5, 23. ↩
Es ist ersichtlich, daß E. hier ὑπόστασις im Sinne von οὐσία , Substanz gebraucht, allerdings mit Betonung einer gewissen Selbständigkeit, die diese eigenen Subsistenzen dem Personenbegriff etwas nähert, cf. c. 78 : ὑπόστασιν ... καθ’ ἑαυτόν. — Die spätere genaue Begriffstrennung von οὐσία und ὑπόστασις war E. unbekannt, wie viele Stellen zeigen. ↩
1 Kor. 14, 15. ↩
Edition
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Ancoratus
77.
1. Τί οὖν ἔδοξέ τισι τοῦτον ἀπὸ τῆς ἐνανθρωπήσεως τοῦ κυρίου παρεκβαλεῖν; τί δὲ ὠφέλησαν τὸν βίον εἰς ἀκαταστασίαν μᾶλλον τρέψαντες; ἢ τί τοῦτο ἔβλαψεν ἡμᾶς ἢ ὠφέλησεν ἵν’ οὕτως εἴπω, ὅπως βοηθήσωσι τῷ Χριστῷ; ἦ ἵνα χάριν αὐτῷ ποιήσωσι μεγάλην ταύτην καὶ εἴπωσιν <περὶ> αὐτοῦ <ὅτι> οὐκ ἔλαβε νοῦν; 2. «Γαλάται μὲν γὰρ ἀνόητοι» καὶ «Κρῆτες ἀεὶ ψεῦσται» καὶ «Ἐφραῒμ περιστερὰ ἄνους»· ὁ δὲ κύριος ἡμῶν ἐνανθρωπήσας εἰς τὸν βίον τὰ πάντα τελείως ἀνείληφε, μᾶλλον δὲ ἔλαβεν αὐτὸς τοῦ ἑαυτοῦ σώματος γεγονὼς πλάστης, αὐτὸς ἑαυτῷ λαβὼν τὴν ψυχὴν ἤτοι ἐνθείς.
3. Τινὲς δὲ βουλόμενοι ἐλλιπῆ ποιεῖν τὴν ἔνσαρκον Χριστοῦ παρουσίαν καὶ τελείαν ἐν αὐτῷ οἰκονομίαν, οὐκ οἶδα τί διανοούμενοι οὐκ ὀρθῶς εἶπον νοῦν τὸν Χριστὸν μὴ εἰληφέναι. 4. οὐχὶ δὲ διὰ τὸν νοῦν φαίνονται. ὑπόστασιν γὰρ οὗτοι τὸν νοῦν νομίζουσιν εἶναι καὶ φύσει τολμῶσι λέγειν <αὐτὸν εἶναι> τὸ εἰωθὸς ἐν τῇ γραφῇ λέγεσθαι ἐν τῷ ἀνθρώπῳ πνεῦμα, ὡς λέγει ὁ ἀπόστολος, «ἵνα ὁλόκληρον ὑμῶν τὸ πνεῦμα καὶ ἡ ψυχὴ καὶ τὸ σῶμα ἐν τῇ ἡμέρᾳ τοῦ κυρίου ἡμῶν Ἰησοῦ Χριστοῦ τηρηθείη». 5. σφάλλονται οὖν· εἰ γάρ ἐστι νοῦς τὸ πνεῦμα καὶ τὸ πνεῦμα νοῦς, ὡς καὶ αὐτοὶ νομίζουσι, ψυχὴ δὲ ἄλλη <ὑπόστασις> παρὰ τὸν νοῦν καὶ παρὰ τὸ πνεῦμα, οὐκέτι δύο ὑποστάσεις ἐν τῷ ἀνθρώπῳ ἐν μιᾷ συναγόμεναι ὑποστάσει, οὐκέτι ἐνυπόστατος μόνη ψυχὴ καὶ ἐνυπόστατον τὸ σῶμα, ἀλλ’ εὑρήκαμεν λοιπὸν τέσσαρα· νοῦν μίαν ὑπόστασιν, ψυχὴν ἄλλην ὑπόστασιν, πνεῦμα ἄλλην ὑπόστασιν, σῶμα ἄλλην ὑπόστασιν. 6. καὶ ἐὰν πάλιν ἐρευνήσωμεν, ἔτι πλέον ἔσται· ἐπειδὴ γὰρ πολλὰ ὀνόματα κέκτηται ὁ ἄνθρωπος, καὶ «ὁ ἔσω ἄνθρωπος» καὶ «ὁ ἔξω ἄνθρωπος», καὶ ταῦτα πάντα ἡ γραφὴ εἴρηκε νοηματικῶς, περισφίγγουσα ἡμῶν τὴν διάνοιαν, ἵνα μηδὲν καταλείψωμεν τῆς σωτηρίας μηδὲ πρόφασις ἡμῖν γένηται τοῦ ἐκβῆναι τοῦ προκειμένου. ἔστι γὰρ ταῦτα ἐν τῷ ἀνθρώπῳ· οὐ χρὴ δὲ καὶ πολυπραγμονεῖν. 7. ὅμως δὲ κατὰ τὸν ἐκείνων λόγον, εἰ ὁ νοῦς ἐστι τὸ πνεῦμα καὶ τὸ πνεῦμα ὁ νοῦς, ταῦτα δὲ ἐκτὸς τῆς ψυχῆς ὑπάρχει, πάλιν τίνι <τῷ> λόγῳ λέγει «ψαλῶ τῷ πνεύματι, ψαλῶ καὶ τῷ νοΐ»; διὰ τούτου γὰρ ἀπέδειξε μὴ τὸ πνεῦμα εἶναι τὸν νοῦν μηδὲ τὸν νοῦν τὸ πνεῦμα.