Übersetzung
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Der Festgeankerte (BKV)
35.
Darauf werden wieder jene eitlen Schwätzer sagen: Mit derartigen Beweisstellen kannst du uns nicht überzeugen, daß Christus wirklich eine Seele gehabt habe, weil man ja in den göttlichen Schriften auch liest, daß Isaias in der Person Gottes des Vaters über den Eingeborenen spricht: „Dies ist mein geliebter Sohn, an welchem ich mein Wohlgefallen habe, den meine Seele liebt“1 . Was soll man nun über den Vater denken, daß er eine Seele in sich gehabt habe oder daß er sie noch habe? Wer möchte wohl so ungeschickt daher reden und so vom Vater denken? Was also, so sagen sie, bleibt übrig? Offenbar, daß dieses Wort [Seele] vom Vater im bildlichen Sinne gebraucht werde. Wenn man's nun vom Vater im bildlichen Verstande nehme, so müsse man es wohl auch vom Sohne so nehmen. Wenn er da daher auch sage: „Meine Seele ist betrübt“, und:2 „Ich habe Gewalt, meine Seele hinzugeben und sie wieder zu nehmen“, so habe er deshalb noch keine Seele haben müssen, sondern es sei die Rede bildlich zu verstehen. Es scheint nun allerdings diese Schlußfolgerung etwas für sich zu haben, doch die Wahrheit erweist sich selbst aus zahlreichen Zeugnissen; denn jede Redensart muß von dem betreffenden Eigenwesen aus verstanden werden. Vom Vater nun darf man nicht so [= von einer Seele] reden, weil er ja auch nicht Fleisch angenommen hat. Da hingegen die Menschwerdung sowohl von den Lucianisten als auch den Arianern zugestanden wird, so kann [beim Sohne] kein Zweifel obwalten. Aber, S. 62fahren sie fort, es heißt: „Das Wort ist Fleisch geworden“, und nicht: Das Wort ist Fleisch und Seele geworden. Gegen diesen von großer Unwissenheit zeugenden Einspruch erwidere ich, daß es in der Schrift heiße: „Gott .bildete den Menschen aus Erdenstaub“3 .. Geradeso, wie in dem Worte: „Er bildete“ alles zusammengefaßt wird, so liegt auch in dem Ausdrucke: Er ist „Fleisch“ geworden, alles enthalten. Es können ja auch wir den Irrlehrern mit dem gleichen Recht einen Einwurf machen und sagen: Sehet, die Hl. Schrift sagt nur: „Es bildete Gott den Menschen“, und es wird nicht angeführt, er machte ihm die Leber und die Lungen und das Herz und die Adern und die Nerven und alles übrige, was zum menschlichen Leibe gehört. Werden wir nun deshalb, weil die Schrift nicht im einzelnen genau die Teile, aus welchen der Mensch besteht, aufzählt, annehmen wollen, daß er ein massives, ungegliedertes Etwas gewesen sei? Sicherlich doch nicht. Wie also hier die Schrift in einem Begriff das einzelne zusammengefaßt hat, so kann man auch ganz klar aus der Annahme eines Leibes die einer Seele erschließen.
Edition
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Ancoratus
35.
1. Πάλιν τε ἐὰν εἴπωσιν οἱ κενόδοξοι· οὐκ ἀπὸ τῶν τοιούτων ῥημάτων δύνασαι ἡμᾶς πεῖσαι τὸν Χριστὸν ψυχὴν ἐσχηκέναι. εὑρήκαμεν γὰρ ἄνω ἐν ταῖς θείαις γραφαῖς, ὥς φησιν Ἠσαΐας ἀπὸ προσώπου τοῦ θεοῦ καὶ πατρὸς περὶ τοῦ μονογενοῦς «οὗτός ἐστιν ὁ υἱός μου ὁ ἀγαπητός, εἰς ὃν ἐγὼ εὐδόκησα, ὃν ἠγάπησεν ἡ ψυχή μου». 2. τί νοήσομεν περὶ πατρός, ψυχὴν εἰληφέναι ἐν ἑαυτῷ ἢ ψυχὴν ἔχειν; τίς δὲ ληρῶν τοῦτο νοήσει περὶ τοῦ πατρός; τί οὖν φασι; τροπικώτερον εἰρῆσθαι τὸ ῥῆμα δηλονότι. 3. εἰ τοίνυν περὶ πατρὸς τροπικώτερον εἰρῆσθαι λέγουσιν, ἄρα καὶ περὶ υἱοῦ τὸ αὐτὸ λαμβάνειν χρή. κἄν τε γὰρ εἴπῃ ὅτι «ἡ ψυχή μου τετάρακται» καί «<ἐξουσίαν ἔχω> τὴν ψυχήν μου δοῦναι καὶ λαβεῖν αὐτήν», οὐκ εἶχε, φασί, ψυχήν, ἀλλὰ τροπικώτερον εἴρηται. 4. καὶ δοκεῖ τὸ συλλογιστικὸν αὐτῶν φρόνημα λέγειν τι, τῆς ἀληθείας αὐτοσυστάτου οὔσης ἐκ πολλῶν τεκμηρίων. ἀπὸ γὰρ τοῦ εἴδους λαμβάνεται ἕκαστος τρόπος. ἐπὶ μὲν γὰρ τῷ πατρὶ οὐ τολμητέον ἐστίν, διότι οὐδὲ σάρκα ἐφόρεσεν. ὁμολογουμένης δὲ τῆς σαρκὸς παρὰ τοῖς Λουκιανισταῖς εἴτουν Ἀρειανοῖς, οὐκ ἔνι ἀμφιβολία. 5. ἀλλά, φησίν· «ὁ Λόγος σὰρξ ἐγένετο», καὶ οὐκ εἶπεν «ὁ Λόγος σὰρξ καὶ ψυχὴ ἐγένετο». πρὸς δὲ τὴν αὐτῶν ἀμαθῆ οὖσαν ἀντιλογίαν κἀγὼ λέγω ὅτι «ἔπλασεν ὁ θεὸς τὸν ἄνθρωπον, χοῦν λαβὼν ἀπὸ τῆς γῆς», ἀπὸ δὲ τοῦ ἔπλασε τὰ πάντα συμπεριείληφε καὶ ἀπὸ τοῦ «ὁ Λόγος σὰρξ ἐγένετο» τὰ πάντα περιέχει. 6. κατὰ γὰρ τὸν αὐτὸν λόγον ἀνθυποφέρομεν αὐτοῖς καὶ αὐτοὶ λέγοντες· ἰδοὺ λέγει «ἔπλασεν ὁ θεὸς τὸν ἄνθρωπον», καὶ οὐκ εἶπεν· ἐποίησεν αὐτῷ ἧπαρ ἢ πνεύμονα ἢ καρδίαν ἢ φλέβας ἢ νεῦρα ἢ τὰ ἄλλα ὅσαπέρ ἐστιν ἐν τῷ σώματι. παρὰ τοῦτο νοήσομεν ἕν τι εἶναι ὁλοσφύρητον τὸν ἄνθρωπον, διὰ τὸ μὴ λεπτομερῶς τὴν σύνθεσιν τοῦ παντὸς ζῴου τὴν γραφὴν λεπτολογῆσαι; οὐ πάντως. ὡς γοῦν ἀπὸ τοῦ ἑνὸς εἴδους τὰ ὅλα συμπεριείληφεν, οὕτω καὶ ἀπὸ τῆς σαρκὸς τὴν ψυχὴν εἰληφέναι τὸν σωτῆρα εὖ ἐστι δῆλον.