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Der Festgeankerte (BKV)
88.
S. 139Wir wissen, daß Gott kein Ding unmöglich ist und er nicht nur einen Leib ohne Seele hervorbringen sondern auch die dahingeschwundenen Leiber wiederum beleben kann, und daß diese sich durch sich selbst bewegen ohne Seelen, wenn Gott will; wie ja Gott auch betreffs jener Gebeine bei Ezechiel eine solche Wirksamkeit geäußert hat. Denn er sprach zu dem Propheten: „Befiehl, Menschensohn, daß Gebein zu Gebein sich füge, und jedes Gelenk zu seinem Gelenke“1 . Und da konnte man die göttliche Allmacht schauen und bewundern; denn da noch die Seelen nicht eingegossen, sondern nur dürre Gebeine vorhanden waren, erhielten diese nicht nur die Fähigkeit sich zu bewegen auf Grund der Gottestat, sondern die Gebeine wurden auch mit einer Einsicht und Erkenntnis erfüllt, wie sie sonst nicht vorkommt. Denn jene Gebeine, welche zu den Füßen gehörten, fügten sich nicht etwa aus Vergessenheit in der Nähe des Kopfes ein, noch auch suchten die Halswirbel bei dem Fußknöchel den Ort, um sich dort anzupassen, sondern jedes der Gebeine bewegte sich und fügte sich ganz verständnisvoll an seinem Gelenke ein. Wenn also Gott will, so kann er auch Leiber ohne Seele erwecken. Diese seine Macht hat er ja gezeigt, indem er gerade jenes, woran bei den Menschen am meisten gezweifelt wird, zuerst belebte durch den angeführten Befehl bei Ezechiel. Darum hat er zu Ezechiel auch nicht gesagt: Befiehl, o Menschensohn, daß zuerst der Geist komme, sondern erst nachdem er das, was das Schwierigste zu sein scheint, vollbracht hatte, nämlich die Leiber zusammenzufügen, da erst befahl er, daß die Seelen zu ihren Leibern kommen. Und wirklich „erhob sich“, wie die Schrift sagt, „eine ungeheure Schar“. Ich sage also: Gott kann auch den Leib ohne Seele auferwecken, wie soeben gezeigt wurde, aber nicht, daß der Leib für sich allein gerichtet wird; denn auch er könnte eine wohlbegründete Verteidigung gegen das Gericht Gottes vorbringen und seinerseits sagen: Von jener Seele gingen alle Sünden aus, ich bin unschuldig2 . Denn S. 140ich habe seit der Trennung von ihr nicht gesündigt durch Ehebruch oder Unkeuschheit und Diebstahl. Nicht habe ich seither die Götzenbilder angebetet, keines von allen anderen Verbrechen begangen. Und so würde nach der Lehre jener streitbaren Herren das Gericht Gottes illusorisch. Wie daher Gott aus Seele und Leib in ihrer Verbindung einen Menschen erschaffen hat, so wird er auch als der gerechte Richter den Leib auferwecken und ihm seine Seele wieder vereinigen. So wird auch Gottes Gericht ein gerechtes sein, in dem beide teil haben, sei es nun an der Strafe für die Sünde oder an der Gottseligkeit der Tugend und an dem Lohne, der den Heiligen aufbewahrt ist.
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Ancoratus
88.
1. Οἴδαμεν δὲ ὅτι «πάντα τῷ θεῷ δυνατά» καὶ δύναται καὶ σῶμα φέρειν ἄνευ ψυχῆς καὶ τὰ ἀφανῆ γεγονότα σώματα δύναται <ποιῆσαι> πάλιν ἀναβιοῦν κινεῖσθαί τε αὐτὰ ἀφ’ ἑαυτῶν ἄνευ ψυχῶν, ἐὰν θέλῃ, ὡς καὶ ἤδη διὰ τοῦ ἁγιωτάτου Ἰεζεκιὴλ τὴν τοιαύτην οἰκονομίαν ἐποίησεν. 2. ἔλεγε γὰρ τῷ ἁγίῳ προφήτῃ «εἰπέ, υἱὲ ἀνθρώπου, συναχθῆναι ὀστοῦν πρὸς ὀστοῦν καὶ ἁρμονίαν πρὸς ἁρμονίαν»· καὶ ἦν θαυμάσαι τὴν τοῦ θεοῦ δύναμιν, ὅτι μηδέπω τῶν ψυχῶν ἐμβληθεισῶν, ἀλλὰ ξηρῶν ὄντων τῶν ὀστέων οὐ μόνον τοῦ κινεῖσθαι ἔσχον δύναμιν ἐπὶ τῆς τοῦ θεοῦ προστάξεως, ἀλλὰ καὶ συνέσεως τὰ ὀστᾶ ἐνεπλήσθη καὶ γνώσεως οὐ τῆς τυχούσης. 3. οὐ γὰρ τὰ πρὸς τοὺς πόδας ὀστέα ἐγγὺς τῶν μερῶν τῆς κεφαλῆς κατὰ λήθην ἐβάδιζεν οὐδὲ οἱ τοῦ τραχήλου σπόνδυλοι περὶ τὰς τῶν ἀστραγάλων ἁρμονίας πλανώμενοι τὸν τόπον ἐξήτουν, ἀλλ’ ἕκαστον τῶν ὀστέων καὶ ἐκινήθη καὶ ἐβάδιζε κατὰ σύνεσιν καὶ τῇ αὐτοῦ ἁρμονίᾳ προσετίθετο. 4. εἰ γοῦν θέλει ὁ θεός, δύναται καὶ σῶμα ἄνευ ψυχῆς ἐγεῖραι. ἐν τούτῳ γὰρ τὸ δυνατὸν αὐτοῦ ἔδειξεν, ἐν τῷ τὸ παρὰ τοῖς ἀνθρώποις ἀπηλπισμένον ἐκεῖνο πρῶτον <ποιῆσαι> ἀναβιοῦν διὰ τοῦ τῷ Ἰεζεκιὴλ προστεταχέναι. 5. καὶ οὐκ εἶπεν· εἰπέ, υἱὲ ἀνθρώπου, πρῶτον ἐλθεῖν τὸ πνεῦμα, ἀλλὰ μετὰ τὸ ἐξευμαρίσαι τὸ δυσχερὲς διὰ τὴν πίστιν, φημὶ δὲ τὸ τὰ σώματα συναχθῆναι, τότε προσέταξε τὰς ψυχὰς εἰσελθεῖν εἰς αὐτὰ τὰ σώματα· «καὶ ἀνέστη δέ» φησί «πολλὴ συναγωγή». 6. δύνασθαι τοίνυν τὸν θεὸν ποιῆσαι ἔφην καὶ σῶμα δίχα ψυχῆς ἀναβιοῦν, καθὰ προδέδεικται, ἀλλ’ οὐ δύναται κριθῆναι καθ’ ἑαυτὸ τὸ σῶμα. ἔχει γὰρ δικαίαν ἀπολογίαν πρὸς τὴν τοῦ θεοῦ κρίσιν. 7. φάσκει γὰρ καὶ αὐτὸ λέγον· ἐκ τῆς ψυχῆς ἐκείνης ἦν ἡ ἁμαρτία, οὐκ ἤμην αἴτιον ἐγώ. ἐξότου γὰρ ἐλύθην καὶ ἐκείνη ἀπ’ ἐμοῦ ἀπέστη, μὴ ἐμοίχευσα μὴ ἐπόρνευσα μὴ κέκλοφα μὴ εἰδωλολάτρησα μή τι τῶν τοιούτων ἀμπλακημάτων εἰργασάμην; καὶ ἔσται κατὰ τὸν τῶν φιλονείκων λόγον ἄπρακτος ἡ τοῦ θεοῦ κρίσις. 8. διὰ τοῦτο ὡς ἦν τὸ σῶμα καὶ ἡ ψυχὴ σύνθετος εἷς ἄνθρωπος ἐκ θεοῦ γεγενημένος, αὖθις ὁ δίκαιος κριτὴς τὸ σῶμα ἐγείρει καὶ τὴν ψυχὴν αὐτοῦ ἐν αὐτῷ δίδωσι. καὶ οὕτως δικαία γενήσεται ἡ τοῦ θεοῦ κρίσις, ἀμφοτέρων κοινωνούντων ἢ τῆς δι’ ἁμαρτίας τιμωρίας ἢ τῆς δι’ ἀρετὴν † θεοσεβείας καὶ τῆς μελλούσης ἀποδίδοσθαι τοῖς ἁγίοις μισθαποδοσίας.