14.
Man erzählt, daß seine Schwester in eine schwere, sehr harte Prüfung fiel und in (Lebens) gefahr (κίνδυνος) kam. Nach heidnischer Gewohnheit brachte sie den stummen Götzen viele Libationen nebst den unreinen Kuchen des Magiertums und lief auch anderen törichten Dingen nach. Aber sie fand keine Erleichterung und kein Ende ihrer Prüfung. Und da alle, die im Irrtum des Heidentums verstrickt sind, den Götzen Libationen spenden und die Geschöpfe anbeten, an ihren stummen Göttern zweifeln und ihre eitle, zum Verderben führende Religion nicht feststeht, machte sie ein Gelübde und sprach: „Wenn ich gerettet werde und dieser bösen Prüfung entrinne, will ich das Fasten der Christen nach ihrer Sitte annehmen." So geschah es durch wunderbare, unaussprechliche Fügung, damit ihr Anfang (der Bekehrung) dem ihres Bruders gleiche. Jedoch (tat sie es) nicht in gläubiger Gesinnung, sondern (in der Hoffnung), ob ihr vielleicht geholfen werde. Aber Christus, der alles voraus weiß, ehe es geschieht, dessen Erbarmen überströmend und dessen Gnade viel ist, der für alle Verlorenen sorgt, daß er sie zum wahren Leben zurückführe, rettete sie in seiner Menschenliebe aus jener bösen Prüfung und gab ihr Rettung in Erbarmen. Obwohl sie jedoch wie die Christen fastete, verehrte sie die gleichen stummen Elemente (στοιχεῖα) nach heidnischer Sitte und väterlicher Überlieferung.
