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Als der König das über den gekrönten Märtyrer hörte, begann er genau zu fragen und nachzuforschen, wer dieser sei. Hernach ließ er ihn an den Hof kommen und befahl einem der Großen, namens Darmakan (?), jeden einzelnen für sich über die Anklagen des Arztes (durûstbed) zu befragen. Als er sie über ihr Gespräch mit dem Schiggarener befragte, begann jeder einzelne von ihnen die ganze Sache und die Worte, so wie sie gesprochen waren, vor dem königlichen Kommissär genau zu erzählen. Jedoch fragte der königliche Beamte den Mâr Gîwargîs nicht, ob er zuvor Heide gewesen und dann Christ geworden sei; sondern er ließ sich mit ihm in allerlei Erörterungen und Fragen ein, um aus seinem Munde zu hören, ob er direkt gestehe, S. 261 welche Religion er ursprünglich gehabt und welche er jetzt festhalte. Der selige Kämpfer sagte ihm in allem Freimut offen die Wahrheit, wie geschrieben steht: „Ich werde reden in Gerechtigkeit vor dem König und mich nicht schämen„, und: „Sei recht in deinen Worten und du wirst siegen, wenn sie mit dir streiten“, und: „Im Herzen werde die Wahrheit geglaubt und im Munde bekannt.„ Und er legte ihm die ganze Sache dar: „Ursprünglich war ich Heide; jetzt aber bin ich, obwohl unwürdig, Christ.“ Auch teilte er dem Kommissär seine frühere Stellung vor dem König mit, sowie sein ganzes früheres Leben im Heidentum.
