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Auch diesen Umstand dürfen wir nicht einfach übergehen, da er wie der andere sehr wunderbar ist. Die erste Ursache der Gefangennahme des Märtyrers Gîwargîs war sein Eifer für das Haus des Mâr Sergius, da er die Häretiker es nicht betreten und verunreinigen ließ. Und jetzt nach seiner Krönung am Kreuze wurde er in demselben Martyrium1 desselben Mâr Sergius sogleich niedergelegt als sein Mitkämpfer und Miterbe. Auch geschah es nicht so von selbst; sondern so wie es eine gläubige, gottesfürchtige Frau gesehen hatte, deren Haus dem Haus des Mâr Sergius nahe lag. Diese hatte einige Tage vor der Krönung des Märtyrers im Traume ein Gesicht, das sie vielen erzählte: „Drei Tage, einen nach dem anderen, kam zu mir ein großer Mann in glänzenden Kleidern und sprach zu mir: Steh auf und sag den Klerikern des Hauses des Mâr Sergius: Richtet den Tempel her und bereitet alles; denn ein großer Mann kommt, hier zu wohnen.„ Am ersten Tage wollte sie es nicht offenbaren, da sie es für einen bloßen Traum und ein Phantasiebild hielt. Am zweiten Tage kehrte die Erscheinung wieder und sagte ihr im Traume das glei- S. 275 ehe. Am dritten Tage sprach er: „Wenn du nicht sagst, was ich dir gesagt, so tue ich dir sehr Böses an.“ Da ging die Frau aus und erzählte es vielen. Da nun alle, die es gehört, zuwarteten, was aus dem Traume werden würde, erfüllte sich die Sache, indem man den Märtyrer Gîwargîs nach seiner Krönung brachte und in jenem Martyrium des Mâr Sergius für den Augenblick niederlegte, bis seine eigene Kirche gebaut war. Hernach erschien das unsägliche Wunder auch hier, indem das gleiche wunderbare Licht, das während der drei Tage, die er am Kreuze war, über seinem Haupte erschien und angesichts aller leuchtete, auch über seinem Grabe in der gleichen Weise den Christen und wahren Gläubigen, die dessen würdig sind, erscheint.
Jedoch lag ersteres in Medien, letzteres in der Reichshauptstadt. ↩
