29.
Nachdem sie den Segen unseres Greises emp fangen hatten und die heilige Maria in das Kloster (κοινόβιον) hinabgestiegen war, nach der keuschen Ord nung (τάξις) und Sitte jener Gemeinschaft (zu leben), trat Mâr Gîwargîs, der Priester, in die Zelle eines der Brüder der Genossenschaft1 in der Nähe der Zelle unseres Meisters. Nachdem er gebetet und der Sitte gemäß das Kreuz gemacht, jubelten sie einander in vollkommener Liebe zu, grüßten und umarmten einander in vollkommener Liebe. Sie grüßten und umarmten einander in heiligem Kusse, da etwas Großes und Unaus- S. 238 sprechliches sich über ihre Seelen ergossen hatte. Sie freuten sich, frohlockten, entbrannten zugleich in der Liebe Christi und begannen, Gott zu bekennen, daß sie gewürdigt wurden, einander in dieser trüben, den Tugendzielen feindlichen Fremde zu sehen. Jener Bruder begann in brennender Liebe und kochendem Eifer zu dem Priester Gîwargîs zu reden von den traurigen, jetzt in dieser Welt der Heimsuchung um unserer Sünden willen so zahlreichen Übeln, und über die Ärgernisse und Trübsale, welche die Menschen um ihrer Sünden willen durch die erbarmende Züchtigung treffen: Hungersnöte, Seuchen, Kriege, Aufruhr und alle anderen zahllosen Übel. Auch ist bei uns vielleicht schon eingetreten, was der selige Paulus voraussagte2.
