78.
Von den Zeichen und Wundern, die damals besonders durch den von der Kreuzigungsstätte genommenen Gnaden (staub) geschahen, sowie durch die Pfeile, von denen er getroffen wurde, will ich zur Erinnerung und zur Stärkung der Gläubigen nur einiges erzählen. Eine Frau, die vier Tage ohne zu gebären in Wehen lag, erhielt sofort Erleichterung und gebar, als man ein Stück eines der auf den Heiligen abgeschossenen Pfeile brachte. Einer anderen geschah ebenso durch denselben Pfeil. Und damit das Wunder um so deutlicher werde und die Kraft des Christentums, sowie der Unterschied derer, welche um der Liebe Christi willen leiden, und derer, welche anderswie gekreuzigt werden und sterben, mehr offenbar werde, wurde durch Gottes Fügung an demselben Tage mit dem Heiligen auch ein angesehener Heide aus den Großen des Reiches gekreuzigt. Als man auf ihn mit Pfeilen schoß, jammerte, schrie und krächzte er. Aus Furcht vor den Pfeilen bückte er den Kopf nach unten und sein Blut erstarrte in ihm. Aber der heilige Märtyrer Mâr Gîwargîs bewegte sich nicht, noch schrie und jammerte er, während auf ihn geschossen wurde, wie wir oben gesagt, sondern sein Blick war immer zu Gott gerichtet; während seine Lippen Loblieder murmelten, übergab er seinen Geist Christo, der ihn krönte, und wie aus geheimer Fügung entströmte ihm auch am Kreuze viel Blut, so daß auch dieses offenbare Zeugnis seinen Mut und seine Furchtlosigkeit bewies und daß er um guter Hoffnung willen seine Seele hingab.
