41.
Dagegen, daß er mit den Severianern verbündet zum Frevel e i n e Natur und e i n e Hypostase in Christo (lehrte) und das Leiden auf die Gottheit übertrug, antwortete er mit unwiderleglichen Schlüssen. Er sagte — und wir führen jedes einzelne seiner Worte und Einwendungen an, weil die Sache große Ausführlichkeit fordert, wenn alles dargelegt werden soll —: „Sagt mir: ihr behauptet immerhin eine Einigung. Wenn nun vor der Einigung e i n e Natur und e i n e Hypostase ist, nach der Einigung aber die eine Natur und Hypostase gleich sind, so ist das keine Einigung und der Begriff Einigung ist inhaltslos." Wenn sie dann einwendeten und bekannten: zwei Naturen, eine Hypostase, so widerlegte er ihren Irrtum folgendermaßen: „Sagt mir, gibt es eine S. 248 Natur, die nicht in und unter der Hypostase erkannt wird? Und gibt es eine Hypostase, die nicht eine allgemeine Natur anzeigt? Werden nun in der einen Hypostase, die ihr nennt, die beiden Naturen als in ihren Eigenschaften bewahrt erkannt, oder (nur) eine? Wenn e i n e Natur, welche ist das? Wenn die Natur Gottes, des Logos, so ist die menschliche Natur nicht vorhanden. Wenn die menschliche, so ist die göttliche nicht vorhanden. Wenn die Naturen zum Teil die zusammengesetzte Hypostase ausmachen, wie der gottlose Kaiser Justinian sagt1, so (gibt es) hier eine Zusammensetzung, Teilung und Teile, und diese eine Hypostase ist einzig in ihrer Art und verschieden vom ewigen Wesen und der menschlichen Natur, und weder ist Gott vollkommener Gott in seiner Hypostase, noch der Mensch vollkommener Mensch in seiner Hypostase. Sondern er ist mit dem Vater und Geist eine Teilhypostase und ebenso mit den Menschen."
Gemeint ist wohl Kan. 7 der fünften allgemeinen Synode v. J. 553. Die Formel „eine zusammengesetzte Natur" ist bei den späteren syr. Monophysiten beliebt. ↩
