53.
Als der selige Mâr Gîwargîs, der Märtyrer, und S. 259 Henânîschô’, der eifrige Kämpfer (ἀγονιστής) und die Bischöfe mit ihnen den Übermut, die Wut und den teuflischen Stolz jenes verfluchten Schiggareners, des Teufelsnestes und der Wohnung der bösen Geister, sahen, sowie daß er sich anschickte, mit seiner wütenden Rotte jenes heilige Haus gewaltsam an sich zu reißen, sprachen jene Heiligen, die gesegnete Schar, ruhig und freundlich und in vieler, den Jüngern Christi geziemender Demut, ohne jedoch ihren göttlichen Eifer außer acht zu lassen, durch dessen Schweigen viele in Schaden und Verderben kommen: „Wir, o Herr, lassen das Haus Gottes, das Erbe unserer heiligen Väter, nicht in die Hände der gottlosen Häretiker kommen." Als nun der Wütende sah, daß die heiligen Väter sich durchaus nicht zur Abtretung des heiligen Hauses herbeiließen, empörte sich sofort Satan in ihm, der ihn wie Judas, den Verräter und Mörder, nicht verlassen hatte und machte ihn in bitterem, todschnaubendem Zorn entbrennen gegen das Haupt der am Hofe anwesenden Bischöfe, Mâr Schubhâ le mâran, den Metropoliten von Karkâ de Bêt Slôk, der ebenfalls, in Fesseln geworfen, um seines göttlichen Eifers willen litt, weil er es wagte, mutig dem reißenden Wolf zu widerstehen. Besonders aber redete der kluge Mâr Gîwargîs, der gekrönte Märtyrer, gegen den verfluchten Schiggarener spitzige, sehr schmerzende und brennende Worte. Nicht daß er ihn irgendwie beschimpfte und schmähte; sondern er mahnte ihn der gerechten, zukünftigen Vergeltung, die diejenigen (trifft), die nicht an sie glauben, und die sich um ihrer vergänglichen Macht willen hochmütig an das wagen, was ihnen nicht zusteht, sowie daran, daß (zwar) die Gerechtigkeit (Gottes) wegen der Erprobung und des freien Willens langmütig ist, daß aber trotzdem viele den Vorgeschmack der ihnen bereiteten Pein hier kosten und ihr Gott feindlicher Hochmut gedemütigt wird.
