67.
Da sprach der königliche Kommissär: „Zieh deine Kleider aus." Froh und rasch zog sie der Heilige aus und warf sie weg. Sogleich liefen vornehme Heiden und Juden hinzu und rissen sie an sich, die Heiden als Reliquien, die Juden um ihre Habgier zu befriedigen. Auch hierin können wir die Ähnlichkeit des Dieners mit seinem Herrn sehen. Als nun der Kommandant sah, daß er in seinem Lendenschurz (περίζωμα) nackt da stand, nahm er ein Unterkleid (?) 1 und gab es ihm anzuziehen. Als der Heilige nicht wollte, zwang er ihn dazu. Da machte der Heilige das Kreuz über das Unterkleid (?) und zog es an. Hernach sprach er zu dem königlichen Kommissär: „Keine meiner Bitten hast du erhört. Jetzt bitte ich dich nur um eines, daß man mich nicht um den Nacken, sondern um die Brust fessle, da mit von der Stunde an, da ich an das Holz gefesselt werde, bis ich meinen Geist aufgebe, alle hier Versammelten das Lob und die Danksagung hören, die ich Gott dafür, daß er mich dessen gewürdigt, mit lauter Stimme darbringe." Da willigte der Kommissär ein und befahl, daß es so geschehe.
Syr. giwtâ; viell. Kawwaitâ, „das Innere"; oder zu emendieren: gultâ, „Mantel". Hoffmann übersetzt S. 111 „Knöpfband". ↩
