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52. S. 258 Nachdem einige Zeit vergangen war, machte sich der König nach seiner Gewohnheit auf, in die Provinz Bêt Mâdâje zu reisen. Da baten alle Bischöfe, die mit den angesehenen Gläubigen des Hofes versammelt waren, Mâr Gîwargîs und Mâr Henânîschô’, die wahren Lehrer, daß sie in jedem Falle mit ihnen im Gefolge des Königs nach Bêt Mâdâjê zögen, indem sie ihnen sagten, welchen Nutzen ihr Hingehen und welchen Schaden ihr Dableiben bringen würde. Da gehorchten sie in ihrer großen Weisheit und ihrem göttlichen Eifer um des Nutzens der ganzen Kirche willen, und um alles Kommende bis zum Blutvergießen auf sich zu nehmen, gehorchten sie und gingen mit ihnen. Als sie in Bêt Mâdâjê angekommen waren, blieben sie dort längere Zeit, ohne daß jemand etwas von den kirchlichen Angelegenheiten redete oder anhörte. Es befindet sich nun dort ein großes und be rühmtes, auf den Namen des angesehenen Märtyrers Mâr Sergius erbautes Martyrium1. Dieses Kloster wird von den Gläubigen sehr geehrt, so daß sogar eine bekannte christliche Königin dort jährlich das Gedächtnis des Namens des heiligen Märtyrers zu begehen pflegt. Als das der Anwalt der Häresie, der hinterlistige Schig-garener, der sich lügenhafterweise Gabriel nannte, erfuhr, riß er zuvor in seiner Frechheit die Sache an sich. Er sammelte seine Spießgesellen, die Theopaschiten, die Anhänger der gottlosen Häresie, und kam übermütig mit aller gottlosen Gewalttat, um jenes heilige Haus in Besitz zu nehmen und sich seiner zu bemächtigen.
Nach Hoffrnann, S. 120 vermutlich bei Holwan gelegen und wohl identisch mit dem Sergiuskloster, das Kosrav um 595 seiner christl. Gemahlin Schîrîn im Lande Balâschfarr baute. — Sergius erscheint auch dem Märtyrer Kardag vor seiner Bekehrung als gewappneter Ritter und verkündigt ihm Bekehrung und Martyrium. Anal. Boll. 1890, 16f. Er soll sogar an der Spitze der römischen Truppen des Kaisers Mauritius erschienen sein, mit denen Kosrav gegen den Empörer Bahram kämpfte. ↩
