33.
Was nun? In dieser Nacht sah seine Schwester eine Offenbarung, die sie zum Teil erzählte, zum Teil verheimlichte, wie ihr Bruder uns berichtete. Sie erzählte: „Ich sah in dieser Nacht im Traume alle Brüder dieses Gebirges1 in weißen Kleidern2 versammelt, im Kreise zu zweien geordnet und uns in der Mitte. Plötzlich lachten alle gleichmäßig laut zugleich, wobei ihre Hände zum Himmel erhoben waren. Ich erwachte von dem Stimmenlärm und war in großer Furcht. Hernach überkam mich eine unaussprechliche Freude und ich sprach bei mir selbst, indem ich Gott bekannte: Lob sei S. 242 Dir, Herr, daß Du mich und meinen Bruder gewürdigt hast, den Segen dieser gesegneten Brüderschaft zu empfangen. Hier gibt es nicht Große und Kleine; dieser Ort steht wahrhaftig unter der Herrlichkeit Gottes; sein Wille wird hier erfüllt und seine Fürsorge liegt darüber durch seine heiligen Engel." In der Morgenfrühe stiegen sie hinauf und empfingen nach der Sitte den Segen des Rabban Mâr Dâdischô’; dann kamen sie nach Nisibis. Sie ging in das Kloster der Frau Narsôê3, wurde nach der Sitte aufgenommen und vollendete ihren geistlichen Kampf (ἀγών) in all der den Bräuten Christi gebührenden Herrlichkeit, wie wir in ihrer Geschichte geschrieben haben.
