35.
Nachdem er aufgenommen worden war und die Brüder nach der Sitte über ihn gebetet hatten, begann er, sich in wenigen Tagen eine Zelle zu bauen, indem er ablegte alle Weichlichkeit, Üppigkeit und Bequemlichkeit, er, der bis er Christ wurde, sogar das Wassertrinken verschmäht hatte. Was (geschah) nun in staunenswerter Weise durch den, der reichlich gibt und denen hilft, die würdig sind, seinen Willen zu erfüllen? Wie einer, der von Jugend an mit ermüdender, abgetöteter Knechtesarbeit sich gemüht, wandelte er sein ganzes Leben arbeitsam in Selbstverachtung und aller gebeugten Demut, indem er täglich für die Bauleute Steine trug und herbeischleppte, beständig für den Mörtel Erde herbeitrug und für die den Lehm Knetenden Wasser aus der Zisterne heraufzog. Außerdem richtete er auch den Tisch für die Knechte und Brüder, die ihm halfen, stand beständig schüchtern vor ihnen wie ein Knecht vor seinem Herrn, und ließ niemals zu, daß ein Bruder nach der Sitte aufstehe und ihn bediene. Nachdem die Zelle nach seinem Wunsch vollendet, mit einem Zaun umgeben und mit Türen versehen war, und so die Zeit gekommen war, daß er nach Mönchsbrauch ruhig in der Klausur sitze, versammelten sich die Brüder nach der Sitte und hielten in seiner Zelle Vigil. In der Kirche wurde konsekriert und die ganze Brüderschaft kommunizierte. Dann kamen sie und empfingen die Eulogie (ein Liebesmahl?) in seiner Zelle nach dem bei den Brüdern geltenden Brauche, wobei er in der Reihe nach seiner Sitte und Neigung stand und die Brüderschaft bediente. Nachdem ihm der Abt der Sitte gemäß den Segen gegeben, ging er weg, fiel auf sein Angesicht und betete an. Nachdem wir uns vom Tische erhoben, nach S. 244 der Sitte (Gott) gelobt und der Abt ihn gesegnet über das, was an ihm geschah, antwortete er frohlockend in herzlichem Bekenntnis: „Ich bekenne Christo, dem Herrn, was ich war, worin und wie ich war, die Abscheulichkeiten, verschiedenen Unreinheiten und verderblichen Hindernisse, aus denen ich gerettet wurde in überfließendem Erbarmen, ich und meine Schwester durch gegenseitige Unterstützung und die wunderbare Leitung der Gnade, die den büßenden Sündern (wird), sie in das Schwesternkloster, ich in diese gesegnete Gemeinde. Gebe der Herr durch Erhörung eurer Gebete, daß ich und meine Schwester alle Tage unseres Lebens ihm gefallen und daß unser Leben in vollkommener Liebe nach seinem Willen vollendet werde." Hernach riefen alle Brüder: "Ja und Amen, Amen."
